Meyer Burger will selbst Solarzellen produzieren
Meyer Burger will selbst zum Produzent von Solarzellen werden. Der Solarzulieferer prüft den Ausbau einer eigenen Produktion in Deutschland.
Das Wichtigste in Kürze
- Meyer Burger will sich zum Hersteller von Solarzellen wandeln.
- Der Solarzulieferer prüft den Aufbau einer eigenen Produktion in Deutschland.
Meyer Burger will sich von einem Maschinenanbieter zu einem Hersteller von Solarzellen und Solarmodulen wandeln. Das Unternehmen prüft den Aufbau einer eigenen Produktion in Deutschland. Dafür sollen die Aktionäre neues Geld einschiessen.
Die Firma vollziehe damit einen grundlegenden strategischen Wechsel, erklärte das Unternehmen am Freitag in einem Communiqué. Grund für den Schritt sei die Erkenntnis, dass man trotz Technologieführerschaft in den letzten Jahren keinen Gewinn erzielt habe.
Meyer Burger will Produktion 2021 starten
Meyer Burger wolle die Produktion im ersten Halbjahr 2021 starten und in den folgenden Jahren schrittweise ausweiten. Basis sei die eigene patentgeschützte Heterojunction/SmartWire-Technologie, die effizienter und ertragsstärker sei als andere Produktionsverfahren.
In einem ersten Schritt will die Thuner Firma Solarmodule für Dachanlagen herstellen. Aktuell lägen Kaufabsichtserklärungen von potenziellen Kunden aus Europa und den USA vor.
Zur Finanzierung des Umbaus plant Meyer Burger eine Kapitalerhöhung mit einem Bruttoerlös von 165 Millionen Franken. Eine ausserordentliche Generalversammlung soll am 10. Juli darüber befinden.
Hoher Verlust im ersten Quartal für Meyer Burger
Der Maschinenbauer hat auch im ersten Quartal 2020 einen hohen Verlust ausgewiesen. Das Geschäft habe stark unter der Covid-19-Pandemie gelitten, erklärte das Maschinenbauunternehmen.
In den Monaten Januar bis März sanken die Verkäufe um 38 Prozent auf 27,2 Millionen Franken. Und unter dem Strich stand ein Verlust von 20,6 Millionen Franken. Im Vorjahr hatte der Fehlbetrag «nur» 15,7 Millionen betragen.
Von der Pandemie sei sowohl Meyer Burger selbst betroffen gewesen, als auch die Geschäftspartner sowie grosse Investitionsprojekte im Solarbereich. Grössere Aufträge seien ausgeblieben. Aktuell halte das Unternehmen noch Order im Wert von 88,6 Millionen Franken in den Büchern.
Daher habe der Solarzulieferer seine Kosten seit Jahresanfang deutlich gesenkt. Aktuell beschäftige das Unternehmen noch 730 Mitarbeitende, Ende 2019 hatte es noch 840 Personen auf der Lohnliste.