MIPS Technologie: Neuer Skihelm schütze Köpfe besser
Bei schweren Unfällen sind Skihelme weniger sicher als erwartet. Eine neue Technologie bringt jetzt einen messbaren Sicherheitsvorteil.
MIPS-Helme sind teurer. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung findet, dass die neue Technik den Aufpreis wert ist. BFU-Experte Othmar Brügger erklärt: «Mir sind nicht viele andere Massnahmen bekannt, die ein Risiko im Sport um 16 Prozent vermindern können.»
Das Wichtigste in Kürze
- Skihelme mit der MIPS-Technologie senken das Verletzungsrisiko fürs Gehirn bis 16 Prozent.
- Die neuen Helme sind allerdings teurer als konventionelle Modelle.
Jedes Kind weiss: Auf der Skipiste gehört ein Helm auf den Kopf. Aus gutem Grund: «Studien zeigen, dass ein Helm bei leichten, mittleren und mittelschweren Unfällen sehr wohl nützt», sagt Aristomenis Exadaktylos, Chefarzt vom Berner Inselspital zu «SRF».
Doch: Laut dem Spital hat die hohe Helmtrage-Quote keinen Einfluss auf schwere Verletzungen. Schwere Hirnerschütterungen und Hirnblutungen gehören während der Skisasion für die Ärzte nach wie vor zum Alltag. Grund sind etwa Drehimpulse. «Bei einer schnellen Rotation wird das Gehirn mitbeschleunigt. Das kann zu Verletzungen mit sehr schwerwiegenden, langwierigen Folgen führen», erklärt der Chefarzt.
Bei Velohelmen bereits verfügbar
Dagegen gibt es jetzt einen neuen Schutz. MIPS (Multi Directional Impact Protection System) heisst die Technologie, die bei Velohelmen bereits eingesetzt wird und dieses Jahr auch bei den Skihelmen Einzug gehalten hat.
Der Clou: Die Innenschale des Helms ist beweglich. «Trägt man einen MIPS-Helm, bildet das bewegliche System quasi eine
zweite Haut zwischen Kopf und Helm. Bei einem Unfall werden die
entstehenden Rotationsimpulse nicht direkt auf den Kopf übertragen.
Stattdessen kann sich der Helm um den Kopf herum bewegen», sagt Patrick Isler, Testingenieur von der Dynamic Test Center AG dem «SRF».
Er hat die neue Technik unter Laborbedingungen getestet. Sein Fazit: «Mit einer MIPS-Einlage im Helm ist das Verletzungsrisiko fürs Gehirn bis zu 16 Prozent kleiner als ohne.»