Mission des US-Marsroboters «Opportunity» nach 15 Jahren beendet
Die Mission des US-Marsrovers «Opportunity» auf dem Roten Planeten ist nach 15 Jahren offiziell beendet.
Das Wichtigste in Kürze
- Nasa gibt Hoffnung auf Wiederbelebung des Rovers auf .
Wie die Raumfahrtbehörde Nasa am Mittwoch im kalifornischen Pasadena mitteilte, ist der Roboter endgültig ausser Betrieb. «Opportunity» war im Jahr 2004 auf dem Mars gelandet, seit vergangenem Juni bestand aber kein Funkkontakt mehr.
Die Mission des Roboters verlief überaus erfolgreich. So lieferten «Opportunity» und sein Zwillingsrover «Spirit» schon kurz nach ihrer Landung Belege dafür, dass es früher Wasser auf dem Roten Planeten gab. «Spirit» hörte dann deutlich vor «Opportunity» auf zu funktionieren - bereits 2010.
Der Einsatz beider Roboter war ursprünglich nur auf mehrere Monate angelegt. Die Nasa-Ingenieure hätten sich nicht vorstellen können, dass «Opportunity» derart lange in Betrieb sein würde, betonte jetzt der Leiter der Mission, John Callas. Auch wenn es sich um eine Maschine handele, falle es «schwer, Abschied zu nehmen».
Das Ende von «Opportunity» begann, als ein monatelanger Sandsturm die Atmosphäre derart verdunkelte, dass die Solarzellen des Roboters nicht mehr genügend Strom zum Aufladen seiner Batterien lieferten. In den vergangenen acht Monaten sendete die Nasa nach Angaben von Callas tausende vergebliche Botschaften und Befehle an den Rover, um ihn wieder zum Leben zu erwecken. Zum letzten Mal wurde dies am Dienstag versucht.
Auch andere Wissenschaftler, die über die Jahre mit «Opportunity» zu tun hatten, trauerten um das endgültige Ende der Mission. «Gute Reise», erklärte Keri Bean, der die letzte Botschaft an den Roboter schickte, auf Twitter. «Opportunitys» früherer Flugdirektor Mike Seibert verabschiedete sich mit einer Umwidmung des offiziellen US-Präsidialsaluts: «Hail to the Queen of Mars».
Es gebe kaum ein «passenderes Ende» für die «mutige Mission» von «Opportunity», als von einem gigantischen Sandsturm verschlungen zu werden, sagte der Steuermann Frank Hartman. Ex-Präsident Barack Obama rief die an der Mission Beteiligten auf, statt zu trauern stolz auf das Erreichte zu sein. Die Mission zeige, dass «wir weiter in Wissenschaften investieren müssen, die die Grenzen des menschlichen Wissens verschieben».
Während seiner Mission hatte «Opportunity» eine Distanz von 45,2 Kilometern zurückgelegt und insgesamt 217.594 Aufnahmen vom Mars auf die Erde geschickt, die allesamt im Internet veröffentlicht wurden. Die Expertin für Weltraumforschung bei der gemeinnützigen Organisation «The Planetary Society», Emiliy Lakdawalla, verglich den Rover mit einem «Avatar», der für die Menschheit über den Mars gereist sei.
Ein Trost für die Nasa ist es immerhin, dass «Opportunity» zwei aktive Nachfolger auf dem Mars hat: 2012 landete dort der Rover «Curiosity», im vergangenen November folgte die Sonde «InSight».