Nationalbank nimmt keine Änderungen an ihrer Geldpolitik vor
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizerische Nationalbank (SNB) belässt wie erwartet den Zins auf Sichteinlagen der Banken bei der Nationalbank bei -0,75 Prozent und das Zielband für den Dreimonats-Libor bei -1,25 bis -0,25 Prozent.
Zudem will die Nationalbank weiterhin bei Bedarf im Devisenmarkt eingreifen, da sie den Franken weiterhin als «hoch bewertet» einstuft, wie die SNB am Donnerstag mitteilte. Dies ist neben den Negativzinsen der zweite Hauptpfeiler ihrer Politik, den Franken zu schwächen.
Nur wenig verändert sind auch Einschätzungen der Notenbanker zur Konjunktur: Die SNB bleibt bei ihrer Prognose eines Wirtschaftswachstums von «rund 1,5 Prozent» für das laufende Jahr. Dies ist eine Überraschung, da zuvor verschiedene Konjunkturinstitute ihre Prognosen gesenkt hatten.
Momentan deuteten die Konjunkturindikatoren auf eine «moderat positive Dynamik» hin, begründete die SNB ihre Vorhersage. Das BIP-Wachstum dürfte somit laut den Währungshütern nach der Stagnation im zweiten Halbjahr 2018 wieder etwas an Fahrt aufnehmen. Wie weltwirtschaftlichen Risiken seien aber weiterhin «nach unten gerichtet», wurde eingeräumt.
Wie üblich äussert sich die SNB auch zum Hypothekar- und Immobilienmarkt. Die Ungleichgewichte würden bestehen bleiben, hiess es. Die Nationalbank beobachte die Entwicklungen «weiterhin aufmerksam».
Experten hatten erwartet, dass die SNB an ihrem geldpolitischen Kurs festhält. Der Grund dafür ist bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zu suchen. Diese wird - wie sie vor kurzem mitteilte - frühstens im nächsten Jahr erste Zinserhöhungen vornehmen. Da die SNB aber vermeiden will, dass der Franken sich zum Euro stark aufwertet, wird sie die Zinsen wohl nicht vor der EZB erhöhen.
Am Devisen- und Aktienmarkt sorgten die Entscheide der SNB für keine grossen Bewegungen.