Opec erwartet Verknappung des Ölangebots nach Förderkürzung

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Österreich,

Saudiarabien und Russland wollen weniger Rohöl fördern – die Opec nimmt nun an, dass es weltweit zu einer kräftigen Unterversorgung kommen wird.

opec öl
Der Opec-Hauptsitz in Wien. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland und Saudi-Arabien fördern aktuell weniger Erdöl.
  • Deswegen geht die Opec von einer kommenden Unterversorgung aus.
  • Die Ölpreise schnellen bisweilen bereits in die Höhe.

Nach Einschätzung der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) läuft auf eine Krise zu: Wegen der Kürzung der Fördermenge durch Saudi-Arabien wird es höchstwahrscheinlich zu einer kräftigen Unterversorgung mit Rohöl kommen.

Bereits im laufenden Quartal werde der Ölmarkt mit etwa zwei Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag unterversorgt sein. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht des Kartells hervor. Zuletzt hatte das Ölkartell mit einer Unterversorgung in dieser Grössenordnung erst zum Ende des Jahres gerechnet.

1,5 Millionen Barrel pro Tag weniger

Zuletzt hatte Saudi-Arabien angekündigt, seine Förderung auch im August um eine Million Barrel je Tag zu kürzen. Bisher hatte die Kürzung nur für Juli gegolten. Zudem hatte Russland verkündet, seine Ölausfuhr im August um 500'000 Barrel pro Tag zu verringern. Die beiden Länder führen den grossen Ölverbund Opec+ an, dem mehr als zwanzig Förderstaaten angehören.

Im Monatsbericht der Opec wurde berechnet: In diesem Jahr wird von einer globalen Nachfrage nach Rohöl von durchschnittlich 102,0 Millionen Barrel pro Tag ausgegangen. Damit steige die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr um täglich 2,4 Millionen Barrel.

Bohrinsel Opec
Eine Bohrinsel in der Nähe von England. - Unsplash

Das Ölkartell hat die vorangegangene Prognose zur Entwicklung der Nachfrage nicht verändert. Für 2024 prognostizierten die Opec-Experten die Nachfrage im Schnitt auf täglich 104,2 Millionen Barrel.

Zuletzt hatten vor allem Angebotssorgen die Ölpreise kräftig nach oben getrieben. Die Ankündigungen der Senkung der Fördermenge hatte die Preise für Rohöl aus der Nordsee und den USA nach oben getrieben. Im Verlauf der Woche erreichten die Notierungen jeweils den höchsten Stand seit neun Monaten.

Kommentare

User #2310 (nicht angemeldet)

Da haben sie recht, dass es Erdöl noch sehr lange geben wird. Aber zu welchem Preis? Es kann so teuer werden, dass die Leute Erdölprodukte nicht mehr bezahlen können. Bereits jetzt ächzen ja viele angesichts der Preise für Heizöl und Treibstoff.

User #2310 (nicht angemeldet)

Saudi-Arabien kürzt angeblich die Förderung absichtlich, aber können wir uns da so sicher sein? Deren Uraltfelder geben vielleicht gar nicht mehr so viel her. Hat man ja auch schon gelesen.

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