Orell Füssli

Orell Füssli spürt im Buchhandel die Zurückhaltung der Kunden

Keystone-SDA
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Zürich,

Trotz Ausbau des Filialnetzes verzeichnet Orell Füssli im ersten Halbjahr 2024 nur ein geringes Umsatzwachstum.

Orell Füssli
Im zweiten Halbjahr dürften die Buchverkäufe von Orell Füssli Thalia saisonbedingt wieder deutlicher anziehen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA BELLA

Die Industrie- und Handelsgruppe Orell Füssli hat im ersten Halbjahr 2024 trotz eines ausgebauten Filialnetzes nur leicht mehr Bücher verkauft. Die Orell Füssli Thalia AG, an der die Gruppe zu 50 Prozent beteiligt ist, erwirtschaftete rund 102 Millionen Franken.

Für die Orell-Füssli-Gruppe bedeutet dies einen Umsatzbeitrag von 51,0 Millionen zum Gruppenumsatz von 107,2 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Damit wuchs der Buchhandel rund 2,2 Prozent, was in etwa dem Wachstum der gesamten Gruppe entspricht (+2,1 %).

Den restlichen Umsatz erwirtschaftete das Zürcher Traditionsunternehmen vor allem im Sicherheitsdruck, wo auch die Schweizer Banknoten gedruckt werden. Hinzu kommen die Beiträge des Industriesegments Zeiser aus weiteren kleineren Geschäftsfeldern.

Marktanteilsgewinne durch Ausbau des Filialnetzes

Orell Füssli Thalia begründet das leichte Umsatzwachstum im ersten Halbjahr mit Marktanteilsgewinnen durch den Ausbau des Filialnetzes: Orell Füssli übernahm die Buchhandlung Rapunzel in Liestal und eröffnete gemeinsam mit Schuler Bücher eine neue Filiale am Bahnhof Chur. Zudem wurde in Aarau eine dritte Filiale eröffnet.

Insgesamt litt der Buchhandel von Januar bis Juni aber darunter, dass die Leute im Zuge von Inflation und schwacher Konjunktur weniger Geld für Bücher ausgaben. Zudem gilt das erste Halbjahr ohnehin als saisonal schwächer.

Das liegt vor allem daran, dass das für den Buchhandel wichtige Weihnachtsgeschäft in die zweite Jahreshälfte fällt, wie das Unternehmen mitteilte.

Lehrmittelgeschäft als Umsatzbringer

Spezifisch für Orell Füssli Thalia kommt hinzu, dass das Lehrmittelgeschäft der Verlage im dritten Quartal abgewickelt wird. Dieser Bereich leistet einen wichtigen Umsatzbeitrag, nachdem das Unternehmen hier deutlich zugelegt hat: Seit 2023 führt Orell Füssli die beiden Verkaufsstellen der ETH in Zürich und 2022 übernahm die Gruppe den Lehrmittelverlag Hep.

Im zweiten Halbjahr dürften die Buchverkäufe von Orell Füssli Thalia saisonbedingt also wieder deutlicher anziehen. Orell Füssli rechnet mit einer «spürbaren» Belebung.

Orell Füssli Thalia ist ein Joint Venture zwischen der Orell Füssli Buchhandlungs AG und der deutschen Thalia Bücher AG. Beide sind zu je 50 Prozent am Unternehmen beteiligt. Auch der Umsatz wird hälftig geteilt.

Kommentare

User #6414 (nicht angemeldet)

Ich fühle mich im Orell-Füssli nicht mehr wohl. Die Leute bei Lüthy sind viel aufmerksamer und freundlicher

User #5710 (nicht angemeldet)

Lange her, als ich das letzte Mal ein Buch gekauft habe. Aber es war über amazon.de. Viel günstiger als in der Schweiz.

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