Plan des Bundes: So soll Stromknappheit durchgestanden werden
Kommt es im Winter zum Strommangel? Der Bund plant für das Worst-Case-Szenario. Das Volk müsste sparen, Händler wie die Migros einen Teil der Läden schliessen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Winter könnte es zu einer Stromknappheit in der Schweiz kommen.
- Der Plan des Bundes sieht vier Eskalationsstufen vor.
- Unter anderem müsste die Migros jede fünfte Filiale vorübergehend schliessen.
Müssen wir im kommenden Winter Strom sparen? Eine Strommangellage ist durchaus möglich, wenn mehrere Belastungen zusammenkommen.
Wenn etwa Gaslieferungen aus Russland wegfallen. Oder in Frankreich wichtige AKWs nicht nach der Revision nicht rechtzeitig wieder ans Stromnetz angeschlossen werden. Aus eigener Kraft kann die Schweiz die Stromproduktion nicht genügend hochfahren.
Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) erarbeitet deshalb zurzeit ein Strom-Bewirtschaftungskonzept, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Dieses soll gemäss jetzigem Stand Ende August in den Bundesrat. «Bei dieser Gelegenheit wird dann auch die Öffentlichkeit informiert», sagt der Sprecher.
Migros müsste Läden schliessen
Der Plan des Bundes besteht aus vier Eskalationsstufen. Unternehmen könnten im Fall einer Strommangellage von «Bewirtschaftungsmassnahmen» betroffen sein. Käme es in der Schweiz zu einer Strommangellage, würde Grossist Migros jede fünfte Filiale schliessen müssen, so die «SonntagsZeitung». Dies beträfe 130 Läden.
Durch die Schliessungen sinke der Stromverbrauch, da Kühlregale, Beleuchtung oder Lifte abgestellt würden. Bei Coop werde ebenfalls an einem Notfallplan gearbeitet, so die «SonntagsZeitung».
Die letzte Eskalationsstufe wären dann Kontingentierungen. Dann würden ganze Regionen zeitweise vom Stromnetz abgeschnitten. Diese hätte verheerende Folgen für die Wirtschaft und die Bevölkerung.