Von dem Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro für Bundeswehr-Ausgaben erwartet Rheinmetall Aufträge über bis zu 40 Milliarden Euro.
rheinmetall
Armin Papperger (links), CEO von Rheinmetall, bei einem Treffen mit Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz (Mitte links) und Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius (rechts). (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Rheinmetall erwartet Aufträge für 30 bis 40 Milliarden Euro.
  • CEO Papperger sieht nur zwei Optionen, um die «Zeitenwende» der Bundeswehr zu sichern.
  • Er wünscht sich einen Zusammenschluss zu einem «europäischen Rüstungs-Champion».
Ad

Deutschlands Bundesregierung hat der Bundeswehr nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro bereitgestellt. Umgerechnet entspricht das etwa 98 Milliarden Franken.

Der Entscheid des Bundeskanzlers Olaf Scholz freut vor allem den Rüstungsbauer Rheinmetall: Ein grosser Teil des Geldes wird wohl in Anschaffungen von Produkten des Konzerns fliessen. Armin Papperger prognostiziert als CEO von Rheinmetall gegenüber der «Süddeutschen Zeitung»: «Sie können davon ausgehen, dass am Ende zwischen 30 und 40 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen zu uns kommen

«Neue Schulden oder Haushalt umschichten»

Dabei bezögen sich die Aufträge auf «Flugabwehr, LKW, Munition, unseren Anteil am F35-Programm, und vieles mehr», so Papperger.

Da das 100-Milliarden-Paket bis 2026 aufgebraucht sein dürfte, stellt der CEO zwei mögliche Szenarien in Aussicht: «Man kann neue Schulden aufnehmen oder Geld aus dem Haushalt umschichten.» Eine andere Option gebe es nicht, «ansonsten wäre im Jahr 2026 die Zeitenwende beendet». Deutschlands Bundeswehr wäre dann «schlechter dran als vorher».

Rheinmetall will sich mit Rüstungsunternehmen zusammenschliessen

Olaf Scholz hatte den Begriff «Zeitenwende» im Bezug auf das Sondervermögen geprägt, um Deutschlands Militär wieder aufzurüsten. Würde nach dem Aufbrauchen der Summe keine der beiden Optionen gewählt, hätte das Land laut Papperger zwar «mehr militärisches Gerät». Es könne jedoch dessen «Einsatz nicht mehr bezahlen». Auch für das Personal würden weitere Gelder benötigt, wie «ntv» den Chef der Rheinmetall zitiert.

Dieser fordert zudem, dass grosse europäische Rüstungsbauer sich zusammenschliessen, um in «einer Liga mit den Amerikanern» spielen zu können. «Wir brauchen einen europäischen Rüstungs-Champion», so Papperger. Dazu gebe es derzeit noch keine Verhandlungen, aber man wäre «für alles offen».

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Olaf ScholzFrankenLigaEuro