Ruag zieht Südamerika-Manager nach Lob-Kommentar über Bolsonaro ab

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Köniz,

Wegen Lobes für Bolsonaro, soll die Ruag einen für das Munitionsgeschäft in Lateinamerika verantwortlichen Manager in die Schweiz zurückberufen haben.

Ruag
Das Logo des bundeseigenen Rüstungs- und Technologiekonzerns Ruag. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Ruag-Manager hatte sich positiv über Brasiliens Staatschef geäussert.
  • Medien berichten, dass ihm deswegen das Lateinamerika-Geschäft der Ruag entzogen wurde.
  • Künftig soll der Manager laut dem Rüstungskonzern nur noch für Europa tätig sein.

Der bundeseigene Rüstungskonzern Ruag hat laut Medienberichten seinen für das Munitionsgeschäft in Lateinamerika verantwortlichen Manager in die Schweiz zurückberufen. Grund ist ein Lob des Mannes für Brasiliens rechtspopulistischen Staatschef Jair Bolsonaro.

Der «Blick» und die «Tamedia»-Zeitungen berichteten am Samstag unter Berufung auf eine Ruag-Sprecherin, dass dem Manager die Verantwortung für das Lateinamerika-Geschäft per sofort entzogen worden sei. Er solle künftig vorwiegend für Europa tätig sein.

Der hochrangige Firmenvertreter hatte sich laut Recherchen des «SonntagsBlicks» anlässlich einer Waffenmesse in Rio de Janeiro positiv zur Politik des umstrittenen Staatschefs geäussert.

Die Ruag distanzierte sich daraufhin von den privaten Aussagen des Mitarbeiters, die nicht die Haltung des Managements widerspiegelten und nicht gebilligt worden seien. Ruag beziehe zu politischen Prozessen grundsätzlich keine Stellung, wird die Firmensprecherin zitiert.

Jair Bolsonaro lockerte die Regeln zum Waffenbesitz

Der Ex-Militär Jair Bolosonaro ist seit Anfang Jahr Präsident des grössten südamerikanischen Landes. Er hatte im Wahlkampf versprochen, entschlossen gegen Kriminelle vorzugehen und die Sicherheitslage in Brasilien zu verbessern.

Per Dekret lockerte er im Januar die Regeln zum Waffenbesitz, um das «Recht auf Notwehr» zu gewährleisten. Die Lockerung könnte nach Meinung von Kritikern aber auch dazu führen, Gewaltverbrechen im Land weiter anzuheizen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen