Schweizer Holz gewinnt an Popularität
Schweizer Holz wird beliebter – jedoch wird noch nicht das ganze Potenzial ausgenützt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz nutzt nicht ihr ganzes Potenzial bei der einheimischen Holzproduktion.
- Vor allem der höhere Preis schränkt die Branchen ein.
- Zudem kann nicht der ganze Bedarf ohne Importe gedeckt werden.
Die Schweiz kann ihr Potenzial bei der heimischen Holzproduktion noch nicht stärker nutzen. Einschränkungen gibt es vor allem wegen dem Preis und der Verfügbarkeit.
Von den rund 11 Millionen Kubikmetern Holz, die jährlich in der Schweiz verbraucht werden, stammt erst knapp die Hälfte aus der Schweiz. Nachhaltig geerntet werden könnten laut Waldpolitik des Bundes aber bis zu 8 Millionen Kubikmeter. Für den Rest braucht es hingegen auf jeden Fall weiterhin Importe.
Holzbedarf kann nicht aus Schweiz gedeckt werden
Zahlreiche Branchen beziehen ihr Holz vorzugsweise aus der Schweiz. So etwas auch der Papierhersteller CPH, wie er auf Anfrage mitteilte. Der gesamte Holzbedarf könne jedoch nicht alleine aus der Schweiz heraus gedeckt werden, weshalb das Unternehmen auch auf Importe aus dem nahen Ausland setze.
Die Schweizer Säger verarbeiten derweil zu über 95 Prozent Rundholz aus dem Schweizer Wald, wie der Verband Holzindustrie Schweiz schrieb.
Bei den für Heizungen verwenden Holzpellets wiederum liegt der heimische Anteil laut dem Verband Energieholz Schweiz bei drei Vierteln. Holzschnitzel stammen sogar zu 85 bis 90 Prozent aus der Schweiz und bei Stückholz greift die Branche fast ausschliesslich auf heimische Produkte zurück.
Wenn das Holz importiert wird, dann mehrheitlich aus Deutschland, Frankreich und Österreich, wie aus der Importstatistik des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit hervorgeht.
Image von Holz nimmt zu
Obwohl das Image von Holz als Baustoff in der Gesellschaft zugenommen hat, vor allem aus Nachhaltigkeits- und Umweltschutzüberlegungen, hat sich dies in der Bauwirtschaft noch nicht wesentlich niedergeschlagen. So beobachtet der Baumeisterverband zwar einen leichten Anstieg der Holznutzung, diese sei im Vergleich zu Beton und Backstein aber immer noch gering.
Holz konnte gemäss Baumaterialstudie der Baubranche seinen Anteil in den letzten zehn Jahren auf 5,3 Prozent von zuvor 4,4 Prozent ausweiten. Seit 2012 schwankt die Nachfrage in der Bauwirtschaft um etwa 1 Million Kubikmeter Holz, wie der Verband mitteilte. Während das Volumen bei den Einfamilienhäusern rückläufig ist, nimmt es bei Mehrfamilienhäusern zu.
Bei der Bauwirtschaft spielt dabei der Preis oft die entscheidende Rolle. Bauen mit Holz ist dabei oft in der Planungsphase aufwändiger. Doch ist der Preis des fertigen Baus in etwa gleich hoch bis höchstens leicht höher.
Was die Branche jedoch besonders stört: Holz ist oft nicht unmittelbar verfügbar. Lange Lieferfristen können den Bau verzögern. Aus diesen Gründen werde immer noch vergleichsweise verhalten auf Holz zurückgegriffen.