Sonova mit Einmalkosten wegen Produktaustausch bei US-Tochter

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Stäfa,

Sonova holt Implantate der US-Tochter wegen nachlassender Hörleistung vom Markt zurück. Ungeachtet dessen läuft das Hörgeschäft aber besser als erwartet.

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Sonova ist weltweit der drittgrösste Hersteller von Hörsystemen. (Archivbild) - KEYSTONE

Das Wichtigste in Kürze

  • Sonova holt Implantate der US-Tochter wegen nachlassender Hörleistung vom Markt zurück.
  • Ungeachtet dessen läuft das Hörgeschäft aber besser als erwartet.

Sonova holt freiwillig bestimmte Implantate der US-Tochter Advanced Bionics (AB) wegen nachlassender Hörleistung vom Markt zurück. Die Massnahme wird zwar die Umsatz- und Gewinnentwicklung von AB vorübergehend belasten. Ungeachtet dessen läuft das Hörgeschäft besser als erwartet, sodass Sonova die Umsatz- und EBITA-Ziele anhebt.

Die freiwillige Massnahme betrifft zwei Versionen von Hörgeräte. Nämlich alle nicht implantierten Geräte der ursprünglichen, vor drei Jahren lancierten Version des HiRes Ultra und Ultra 3D Implantates.

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Ein Hörgerät von Sonova. (Symbolbild) - Keystone

Auslöser dafür waren Meldungen nachlassender Hörleistung einer Elektrode. Dies sagt Sonova-Chef Arnd Kaldowski am Dienstag in einem Telefongespräch mit AWP. Die Implantate würden derzeit durch eine kürzlich zugelassene, neue Version dieser Implantate abgelöst, so der CEO weiter.

Die Massnahme ist mit einmaligen Kosten verbunden. Sie werden von Sonova auf circa 40 bis 50 Millionen Franken schätzt. Diese setzten sich aus Inventarabschreibungen, Kosten für den Produktrückruf und Rückstellungen für mögliche Klagen zurück, ergänzte Kaldowski.

Bis jetzt seien weniger als 0,5 Prozent der Implantate-Träger explantiert. Und die überwiegende Mehrzahl der HiRes Ultra und Ultra 3D Implantate würden weiterhin ordnungsgemäss funktionieren, so Kaldowski. Die Situation stelle kein gerätebezogenes Sicherheitsrisiko für die Implantate-Träger dar. Für AB, die rund 9 Prozent zum Konzernumsatz beisteuert, sei die Elektrode das Hauptprodukt.

Sonova: Ausblick nach oben revidiert

Das Hörgerätegeschäft habe sich seit der Veröffentlichung der Ergebnisse für das erste Geschäftshalbjahr 2019/20 stärker als erwartet entwickelt. Zum Erfolg beigetragen hätten die neuen Produkte und Funktionalitäten, welche mit Marvel 2.0 im August 2019 eingeführt wurden.

Deshalb erhöht die Gesellschaft den Ausblick für das Geschäftsjahr 2019/20. Die Gruppe erwartet neu ein Umsatzwachstum von 9 bis 11 Prozent (bisher 8-10%). Und beim bereinigten EBITA einen Anstieg um 14 bis 17 Prozent (bisher 12%-15%), jeweils in Lokalwährungen. Ausgeklammert sind dabei die erwähnten Einmalkosten.

Produktion in China verspätet aufgenommen

Als Folge der Aufwertung des Schweizer Frankens erwartet Sonova für das Geschäftsjahr 2019/20 ausserdem: Das ausgewiesene Umsatzwachstum soll um circa 3 Prozentpunkte gemindert werden. Dazu der Anstieg im bereinigten EBITA in Schweizer Franken um circa 6 Prozentpunkte.

In Schweizer Franken impliziert das ein Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent. Beim bereinigten EBITA einen Anstieg um 8 bis 11 Prozent.

Wegen des Coronavirus hat Sonova ausserdem in China den Betrieb nach dem chinesischen Neujahrsfest eine Woche später als geplant aufgenommen. Gegenwärtig erwartet Sonova nicht, dass dies materielle Auswirkungen auf das Ergebnis haben wird. China stellt gemäss Kaldowski noch ein vergleichsweise kleiner Markt im Konzernportefeuille mit einem Umsatzbeitrag von rund einem Prozent dar.

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