Spanische Bank BBVA verkauft US-Geschäft an Finanzkonzern PNC
Der US-Finanzkonzern PNC Financial Services stemmt die zweitgrösste Bankenübernahme in den USA seit der Finanzkrise.
Für 11,6 Milliarden Dollar kauft PNC das Amerika-Geschäft der spanischen Bank BBVA, wie PNC am Montag mitteilte.
Die Aufsichtsräte beider Konzerne gaben grünes Licht für die Transaktion, durch die ein Finanzkonzern mit einer Bilanzsumme von 560 Milliarden Dollar entsteht.
Die Aktien von BBVA schossen zu Wochenbeginn an der Madrider Börse um 19 Prozent in die Höhe.
Den Kaufpreis will PNC nach eigenen Angaben in bar bezahlen. PNC vergrössert seine Reichweite in den USA damit auf zwei Dutzend Bundesstaaten und baut seine Präsenz vor allem im Südwesten der Vereinigten Staaten aus. Der Konzern bietet Finanzdienstleistungen für Privat- und Firmenkunden an und ist zudem in der Vermögensverwaltung aktiv.
Durch die Übernahme des BBVA-Geschäfts würden sich die Ergebnisse im Jahr 2022 um gut ein Fünftel erhöhen, erklärte PNC. BBVA will nach eigenen Angaben einen Teil der Geschäfte in den USA weiterführen, darunter das Brokerage sowie die Niederlassung in New York, von der aus Grosskundengeschäft betrieben werde.
PNC hat die Kassen voll mit Bargeld: Vor einem halben Jahr verkaufte das Institut einen 22,4 Prozent schweren Anteil am Vermögensverwalter Blackrock für 14,2 Milliarden Dollar und verbuchte dabei einen Nachsteuergewinn von mehr als vier Milliarden Dollar.
BBVA hadert Insidern zufolge schon seit längerem mit seiner US-Tochter. Die Geschäfte hatten sich nicht so gut entwickelt wie geplant und lasteten nach Ansicht des Managements auf dem Aktienkurs des spanischen Bankhauses. Seit Jahresanfang verloren die BBVA-Aktien mehr als ein Drittel an Wert.
Analysten der US-Bank Jefferies sagten, die Transaktion komme bei Anlegern gut an. Nun stiegen Spekulationen über eine weitere Konsolidierung in Europa, weil sich die Frage stelle, was BBVA mit dem eingenommenen Kapital anstelle.