Die Erwartung unter Schweizer Ökonomen in Bezug auf die Wirtschaftsentwicklung ist im August abrupt eingebrochen.
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Eine Tram fährt vorbei während das Logo der Credit Suisse am Hauptsitz am Paradeplatz im Hintergrund zu sehen ist. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Schweizer Ökonomen wird die Wirtschaftsentwicklung einbrechen.
  • Der CS-CFA-Index ist in den negativen Bereich gesunken.
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Die Erwartung unter Schweizer Ökonomen in Bezug auf die Wirtschaftsentwicklung ist im August abrupt eingebrochen. Das Stimmungsbarometer CS-CFA sackte unter die Wachstumsmarke.

Der von der Bank erhobene, vorausschauende CS-CFA-Index für die Schweiz ist im August um 50,6 Punkte eingebrochen und mit -7,8 Punkte in den negativen Bereich gesunken.

Einen solch «spektakulären» Einbruch habe es bislang nur beim Frankenschock und zu Beginn der Pandemie im vergangenen Jahr gegeben, erklärte die Credit Suisse am Mittwoch.

Situationen nicht vergleichbar

Die Situationen seien aber bei weitem nicht vergleichbar. Neben den Risiken durch die Delta-Variante von Covid-19 sei für den Einbruch auch die Normalisierung der Dynamik verantwortlich, heisst es weiter. Denn die erwartete Verschlechterung der konjunkturellen Dynamik in den kommenden sechs Monaten folge auf einen fulminanten Aufschwung, der früher oder später zu einem Ende kommen musste.

Zwar komme die Prognose dieses Aufschwung-Endes nun jäher und deutlicher, als es sich in den letzten Umfragen abgezeichnet habe, räumt die CS ein. Grund hierfür sei vermutlich auch die zunehmende geopolitische Unsicherheit nach dem US-Truppenabzug aus Afghanistan.

Hauptverantwortlich dürfte aber das Wiederaufflammen der Pandemie in den USA und China sein. Die Schliessung von Transport- und Produktionsstätten lasse nun eine Verschärfung der ohnehin angespannten Lieferkettensituation erwarten.

Exporterwartungen verlieren an Schwung

Besonders deutlich an Schwung verlieren die Exporterwartungen der Analysten. Allerdings werde die aktuelle Wirtschafts- und Exportlage noch als «ausserordentlich gut» beurteilt. Beim Arbeitsmarkt habe der Optimismus etwas nachgelassen, was mit dem nahenden Ende des Sommers auch saisonale Gründe haben dürfte.

Ebenfalls zurückgegangen sind die Inflationserwartungen der Experten. Ein Drittel der Befragten habe seit Juli die Meinung geändert und erwarte für die Schweiz keinen Anstieg der Inflationsrate mehr. Bei den kurzfristigen Zinsen erwarteten derzeit rund 80 Prozent der Experten keinerlei Zinsänderung der Zentralbanken in der Schweiz, der Eurozone und den USA.

An der jüngsten monatlichen Umfrage der CFA Society Switzerland und der Credit Suisse nahmen 38 Experten aus der Schweizer Finanzbranche teil. Sie wurde zwischen dem 12. und 19. August 2021 durchgeführt.

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