SUV-Boom: Schweizer fahren auf dicke Autos ab
Schweizer kaufen mehr SUVs als die europäischen Nachbarn. Zudem sind unsere Autos stärker. Ökologischer sind sie trotzdem. Zumindest auf dem Papier.
In Genf gibt sich die Autobranche gerne Grün. E-Autos, Erdgas und Wasserstoff. Für die Schweizer Kundschaft ist Umweltschutz aber nicht Top-Thema. Sonst würden sie mehr kleine, sparsame Autos kaufen. Tun sie aber nicht.
Die Schweizer fahren auf grosse Autos ab. Fast die Hälfte der Autos in der Schweiz sind SUVs, berichtet «RTS». Im europäischen Durchschnitt liegt der Anteil bei einem Drittel. Gleichzeitig sind hierzulande Autos 25 Prozent stärker motorisiert als im europäischen Schnitt. «Die Schweiz liebt Pferdestärken», sagte François Launaz, Präsident des Verbands der Autoimporteure dem Westschweizer Fernsehen.
Weniger CO2-Ausstoss
Der Trend zu starken, dicken Autos schadet nicht zwingend der Umwelt. Grund sind die Auflagen des Gesetzgebers. So machten 2005 Autos mit einem CO2-Ausstoss von über 200 Gramm pro Kilometer noch 35 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge aus. Heute sind es nur noch drei Prozent.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer kaufen mehr SUVs als die europäischen Nachbarn.
- Auch haben Autos der Schweizer mehr Leistung.
Allerdings sind es das Laborwerte. Tatsächlich betrug die Abweichung zum Normverbrauch 2016 über 40 Prozent, 2001 waren es noch neun Prozent. Und mit dem Verbrauch steigt auch der CO2-Ausstoss.
Das grosse Problem liegt sowieso anderswo. 2001 waren in der Schweiz 3,6 Millionen Autos zugelassen. Letztes Jahr war es eine Million mehr.
Immer mehr Autos
Trotz Abweichung sind neue Autos unter dem Strich umweltfreundlicher. Der durchschnittliche Schweizer Neuwagen stösst auf dem Papier im Schnitt 134 Gramm CO2 aus. 2001 lag der Wert noch über 200 Gramm. Der Umweltvorteil ist nicht gross, aber Realität.