Swipra sieht Aktionärsrechte zum «Minder»-Jubiläum gestärkt
Ein Jahrzehnt nach der Volksinitiative «gegen die Abzockerei» zeigt sich ein Rückgang bei den CEO-Vergütungen.
Elf Jahre ist es her, seit die Volksinitiative «gegen die Abzockerei» angenommen wurde. Mit der diesjährigen GV-Saison geht somit das erste Jahrzehnt der Mitsprache der Aktionärinnen und Aktionäre bei den Vergütungen an den Generalversammlungen der Unternehmen zu Ende. Und gemäss Swipra hat die Initiative die Lohnexzesse im Management tatsächlich etwas eingedämmt.
Die Medianvergütung eines CEO der 100 grössten Schweizer Unternehmen (SPI 100) sei von 2,4 Millionen Franken im Jahr 2013 auf 2,2 Millionen Franken im Jahr 2023 gesunken, teilte Swipra Services am Freitag mit. Dies entspricht einem Rückgang von 8 Prozent.
Während die Vergütungen in den Unternehmen mit den höchsten Gesamtvergütungen seit 2013 im Median nur um 2 Prozent gestiegen seien, hätten sich die CEO-Löhne in den grössten Unternehmen (SMI-Unternehmen) im Median um rund 22 Prozent auf 8,2 Millionen Franken erhöht – vor allem aufgrund höherer Bonuszahlungen.
Aktionäre fordern mehr Transparenz
Die GV-Saison 2024 habe ausserdem gezeigt, dass die Aktionärinnen und Aktionäre bei den Vergütungen wieder vermehrt gegensteuerten. 15,3 Prozent der Aktionäre hätten im Schnitt gegen den Vergütungsbericht gestimmt, eine Steigerung um 50 Prozent seit 2014. Ohne die Unterstützung wohlmeinender Ankeraktionäre hätte der Anteil der Gegenstimmen sogar 21,8 Prozent betragen.
Die Aktionäre forderten laut Swipra also mehr Transparenz über die Leistungen, die solche Zahlungen rechtfertigen, insbesondere im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitszielen. Bezüglich der Geschlechtervertretung im Verwaltungsrat ist der Frauenanteil im SPI 100 auf 32,8 Prozent gestiegen.
Bei Unternehmen mit weniger als 30 Prozent Vertretung eines Geschlechts würden die Aktionärinnen und Aktionäre zunehmend rigoroser durchgreifen. Fehlende Diversität sei bei 28 Prozent der 100 VR-Wahlen der Grund für die meisten Gegenstimmen gewesen.