Dank Milliardenhilfen des Bundes kann die Swiss optimistischer in die Zukunft blicken. Die Fluggesellschaft denkt wieder an die Zeit nach der Corona-Pandemie.
swiss Lufthansa
Swiss und Edelweiss können auftatmen: Der Rettung der Lufthansa steht nichts mehr im Wege. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat wird die Swiss mit 1,275 Milliarden Franken unterstützen.
  • Die Airline wird zusätzlich alles tun, um keine Stellen streichen zu müssen.
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Die Krise hat die Airlines rund um den Globus hart getroffen, weshalb vielerorts Liquiditätsengpässe drohten. «Aktuell steht mehr als 95 Prozent unserer Flotte am Boden», erklärte Konzernchef Thomas Klühr am Mittwoch an einer Telefonkonferenz.

Der Bundesrat kann der Swiss und ihrer Schwester Edelweiss nun mit 1,275 Milliarden Franken unter die Flügel gegriffen. Dabei geht es um Garantien, damit sich die beiden Airlines der Lufthansa-Gruppe Bankdarlehen von 1,5 Milliarden besorgen können. National- und Ständerat hatten zuvor das Geschäft bewilligt.

Swiss Edelweiss
Die Swiss und die Lufthansa bekommen finanzielle Hilfe vom Schweizer Staat. - Keystone

Entsprechend dankbar zeigten sich die beiden Airlines. Man werte die Unterstützung als Zeichen, dass die Schweizer mehrheitlich hinter den Fluggesellschaften stünden, hiess es in einem gemeinsamen Communiqué. «Mit diesem Geld können wir die aktuelle Krise durchstehen und danach das Drehkreuz Zürich wieder neu starten», erklärte Klühr.

Swiss will Entlassungen vermeiden

Die Kosten der Swiss müssen jetzt aber erst einmal um rund 20 Prozent sinken; das sieht der neue Geschäftsplan für die Kreditvergabe vor. Kündigungen will die Fluggesellschaft aber nicht aussprechen. «Wir werden alles tun, um Entlassungen zu vermeiden», sagte Klühr.

Aktuell gelte ein Einstellungsstopp - der Stellenabbau solle daher vor allem durch natürliche Fluktuation sowie die Nichtverlängerung von Zeitarbeitsverträgen erfolgen. Die ersten 300 Millionen Franken werden Anfang Juni auf dem Konto der Airline landen. Die Kreditvereinbarung mit den Banken hat eine Laufzeit von 5 Jahren und kann um weitere zwei Jahre gestreckt werde. So Swiss-Finanzchef Markus Binkert.

Markus Binkert
Swiss CFO Markus Binkert - Swiss

Der Geschäftsplan sehe aber weniger als fünf Jahre zur Rückzahlung der Gelder vor, ergänzte Binkert. Und die Swiss habe ihre Pläne «auf Basis eines konservativen Flugplan-Szenarios» erstellt, betonte Konzernchef Klühr.

Nicht nur der laufende Betrieb kostet die Swiss einen Haufen Geld. Es warten auch viele Kunden darauf, dass ihnen die abgesagten Flüge erstattet werden. «Wir verlangen unseren Kunden einiges ab, das sind wir uns bewusst», betonte Klühr.

Fliegen wird teurer

Aber wann welche Flüge gebucht werden können, steht noch in den Sternen. Ab Juni ist laut Klühr denkbar, dass wieder erste zusätzliche Strecken ins Programm genommen werden. «Wir wissen heute aber nicht, mit welchen Märkten wir anfangen können», sagte der Swiss-Chef.

Die Swiss werde Schritt für Schritt neue Zielorte anfliegen, abhängig von der Aufhebung der weltweiten Lockdown-Massnahmen und der Kundennachfrage. Zu grosse Hoffnungen auf einen baldigen «Normalbetrieb» liess Klühr aber nicht aufkommen: «Das Ende eines Lockdown beginnt jeweils erst mit Lockerungen im Inland.»

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