Swiss-Life-Schweiz-Chef: «Wir werden keine Bank»
Die Swiss Life will im Heimmarkt Schweiz mit der Lancierung von Swiss Life Wealth Managers stärker in der Vermögensverwaltung für Private Fuss fassen. Die Swiss Life werde aber keine Bank, sagte Schweiz-Chef Markus Leibundgut im Interview mit der «Handelszeitung».
Das Wichtigste in Kürze
- «Wir richten uns an Menschen mit mehr als dem durchschnittlichen Vermögen, die spezielle Bedürfnisse haben: Ruhestand, eine grössere Investition, Ausbildung der Kinder», fuhr Leibundgut fort.
Das sei eine Nische, die von vielen Anbietern nicht gezielt abgedeckt werde. Swiss Life Wealth Managers sei als Vermögensverwalter lizenziert und strebe keine Banklizenz an.
Bereits heute verwaltet Swiss Life laut Leibundgut in der Schweiz rund 4,5 Milliarden Franken an direkten Vermögen von privaten Kundinnen und Kunden, etwa über Fondsprodukte. «Das wollen wir bis 2024 auf 6,5 Milliarden Franken ausbauen.» Starten wird der neue Bereich an Standorten in Zürich und Winterthur und mittelfristig wolle man die ganze Schweiz abdecken.
Die Rentenreformen seien zwingend, sagte Leibundgut mit Blick auf die politische Debatte um das System der Altersvorsorge. «Die Realität hat sich schlicht immer weiter von dem entfernt, was in den Gesetzen vorgesehen ist. Die Menschen leben immer länger, die Zinsen sind tief.» Das bedeute, dass die Art, wie die Renten aufgebaut werden, anpassen müsse. Das Ziel sei ein stabiles System.
Ein Ausstieg aus der Vollversicherung im Geschäft mit der beruflichen Vorsorge, wie dies die Konkurrentin Axa im Jahr 2019 umgesetzt hat, ist für Branchenprimus Swiss Life nach wie vor kein Thema. «Wir möchten unseren Kunden und Kundinnen die Wahlfreiheit in der beruflichen Vorsorge auch in Zukunft ermöglichen, und dazu gehört die Vollversicherung», sagte Leibundgut. Die Vollversicherung bietet den Firmen in Vorsorgefragen weitreichende Garantien zum Schutz vor einer Unterdeckung.