TÜV-Report: Jedes fünfte Auto bekommt bei Hauptuntersuchung keine Plakette

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Deutschland,

Jedes fünfte Auto kommt in Deutschland nicht ohne Weiteres durch den TÜV.

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Stau - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Verband fordert Reform der Hauptuntersuchung .

Zwischen Juli 2019 und Juni 2020 hätten bei der Hauptuntersuchung (HU) 19,9 Prozent der Wagen wegen «erheblicher Mängel» keine Plakette erhalten, teilte der TÜV-Verband (VdTÜV) am Donnerstag mit. Insgesamt habe sich die technische Sicherheit der Fahrzeuge aber leicht verbessert. Der Anteil der Autos «ohne Mängel» stieg auf 70,4 Prozent.

Ein Auto, bei dem erhebliche Mängel festgestellt wurden, muss repariert und erneut geprüft werden. Bei «geringen Mängeln» - die bei knapp zehn Prozent der Fahrzeuge vorlagen - ist eine Wiedervorstellung dagegen nicht nötig. Besonders häufig wurden austretendes Öl an Motor oder Getriebe sowie Mängel an der Beleuchtung beanstandet.

Zum zweiten Mal wurden für den Bericht zudem die «gefährlichen Mängel» gezählt. Ein solcher Mangel liegt etwa bei stark verschlissenen Bremsscheiben vor und muss sofort behoben werden. 0,4 Prozent der Autos wiesen gefährliche Mängel auf, die in dem Bericht in der Kategorie «erheblich» mitgezählt wurden. 0,05 Prozent der Fahrzeuge wurden sogar als «verkehrsunsicher» eingestuft und mussten unmittelbar stillgelegt werden.

Wegen der Digitalisierung der Fahrzeugtechnik, der zunehmenden Zahl an Elektroautos und der Bedürfnisse des Umweltschutzes fordert der VdTÜV, die HU zu reformieren. Vor allem die Abgasuntersuchung müsse verändert werden. «Die Verringerung von Abgasen über Partikelfilter, Adblue-Anlagen und Software-Steuerungen ist anfällig für Fehler, die im Laufe der Zeit zunehmen», erklärte der Verband.

In der gesamten EU gebe es vor allem bei Nutzfahrzeugen Probleme mit manipulierten Adblue-Anlagen und nicht funktionsfähigen Partikelfiltern, die den Ausstoss von Stickoxiden massiv in die Höhe trieben, hiess es in dem Bericht. Der Verband fordert eine verbindliche Prüfung von Stickoxiden und die Messung der Partikelanzahl bei Dieseln und Benzinern.

Unter den zwei bis drei Jahre alten Fahrzeugen schnitt der Mercedes GLC bei den HU am besten ab. Er habe mit 1,7 Prozent die geringste Quote erheblicher Mängel aufgewiesen, schrieb der TÜV. Auf dem zweiten Platz lagen der Opel Insignia, die Mercedes B-Klasse und der Porsche 911.

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