UBS erwartet mehr Konkurse und eine höhere Arbeitslosigkeit
Die zweite Coronawelle macht der Schweizer Wirtschaft zu schaffen. Ökonomen der UBS erwarten zwar keine erneute tiefe Rezession. Doch die Konkurse und die Arbeitslosigkeit dürften in den kommenden Monaten steigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Wirtschaft dürfte angesichts der zweiten Welle zum Jahresende noch einmal schrumpfen, schreibt die UBS in einer Mitteilung vom Dienstag.
Eine tiefe Rezession sei zwar nicht zu erwarten. Allerdings verstärke sich mit der Eintrübung der Stimmung die Zweiteilung der wirtschaftlichen Genesung. Diese wird als K-förmige Erholung bezeichnet.
Auf der einen Seite seien solche, die von der Krise wenig getroffen wurden - wie etwa die Pharma- oder Finanzbranche - oder sich seither deutlich erholt hätten, so die Grossbank. Auf der anderen Seite stünden Branchen, die durch die Rezession bereits im ersten Halbjahr geschwächt worden seien, wie die Gastronomie und die Reisebranche. Diese seien auch jetzt wieder am stärksten betroffen. Die UBS-Ökonomen gehen daher davon aus, dass sowohl die Konkurse als auch die Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten ansteigen werden.
Insgesamt halten sie weiter an ihrer Prognose fest, dass die Schweizer Wirtschaft 2020 um 4,5 Prozent schrumpfen wird. 2021 rechnen sie mit einer Erholung von +3,2 Prozent. Noch im September waren sie mit erwarteten +3,9 Prozent etwas optimistischer. 2022 erwartet die UBS ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 3,1 Prozent.
Die konjunkturellen Risiken seien allerdings gross, warnt die UBS. Sollte die Pandemie einen erneuten flächendeckenden Lockdown in der Schweiz und in Europa einfordern, so wäre eine zweite schwere Rezession vorprogrammiert.