Umsatz des Onlinehandels im August um fast ein Viertel gestiegen
Der Online- und Versandhandel ist «klarer Gewinner der Corona-Krise»: Allein im August steigerte die Branche ihre Umsätze gegenüber dem Vorjahresmonat um 22,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.
Das Wichtigste in Kürze
- Boom geht einher mit Niedergang der Kaufhäuser.
Von April bis Juni lag der reale Umsatzzuwachs im Vergleich zum Vorjahresquartal sogar bei 32 Prozent. Aber auch schon vor der Corona-Krise legte die Branche kräftig zu: Von 1999 bis 2019 konnte sie die Umsätze mehr als verdoppeln, das Plus betrug 120,3 Prozent.
Vor 20 Jahren eröffnete der heute weltgrösste Onlinehändler Amazon sein erstes Warenlager in Deutschland, etwa um dieselbe Zeit begann der Online-Marktplatz Ebay Deutschland seine Dienstleistungen einem grösseren Publikum anzubieten, wie das Statistische Bundesamt in Erinnerung rief. Der Boom des Onlinehandels ging vor allem von 1999 bis 2019 mit dem Niedergang der Kaufhäuser einher: Sie büssten in diesem Zeitraum 42,1 Prozent ihres realen Umsatzes ein. In der Corona-Krise verschärfte sich die Entwicklung noch einmal. Von April bis Juni lag der Umsatzverlust laut Statistik bei 21,3 Prozent im Vorjahresvergleich.
Eine Ursache für die rückläufigen Umsätze der grossen Warenhausketten dürfte deren Sortiment sein, das letztlich nicht mit der Vielfalt und den Preisen der Angebote im Internet mithalten kann, wie die Statistiker erklärten. Ein Grossteil des Geschäfts machen die Kaufhäuser mit Mode und Kosmetik. Daneben gibt es häufig noch eine Auswahl an Haushaltswaren und Spielwaren, in gut sortierten Häusern auch noch eine Lebensmittelabteilung.
Doch schon seit vielen Jahren beziehen immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher diese Produkte über das Internet: 68 Prozent der Onlinekäufer ab zehn Jahre kauften 2019 Bekleidung, Sportartikel und Schuhe über das Internet - diese Warengruppe war 2019 das beliebteste Onlineprodukt.