Update im Fall Pierin Vincenz: Aufstand der Genossen, Millionen für Ex Raiffeisen Chef

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Stadt St. Gallen,

Die Raiffeisen-Genossenschafter wollen mehr Mitspracherecht. Ex-Chef Pierin Vincenz soll gross abkassiert haben. Und Ex-Präsident Rüegg-Stürm hat Vincenz ein Beratermandat angeboten. Rückblick auf die jüngsten Ereignisse im Fall Vincenz.

Pierin Vincenz
Die Raiffeisen hat ihren Ex-Chef Pierin Vincenz angezeigt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Genossenschafter der Raiffeisen wollen mitbestimmen, wer an der Spitze der Bank sitzt.
  • Laut einem Gutachten sollen Ex-Chef Pierin Vincenz Millionen in die Tasche von Ex-Chef Pierin Vincenz geflossen sein.

Damit nicht genug: Auch soll der Ex-Raiffeisen-Chef drei Millionen Franken als Darlehen erhalten haben. Die Staatsanwaltschaft spricht von «möglicherweise zu Unrecht erhaltenen Vermögenswerten». Vincenz bestreitet alles. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Über eine Woche sitzt Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz (61) in U-Haft. Er soll sich persönlich bereichert haben, so der Vorwurf. Seither bleibt kein Stein auf dem anderen. Wie der «Tages-Anzeiger» heute schreibt, wollen die Genossenschafter künftig mitbestimmen, wer an der Spitze der Bank sitzt.

«Wir werden bei der Wahl des neuen Präsidenten ein Wort mitreden und sie nicht alleine dem Verwaltungsrat überlassen», sagt Kurt Sidler, Präsident des Raiffeisen-Regionalverbandes Luzern, Ob- und Nidwalden der Zeitung. Die Bank soll wieder «stärker in unserem Sinne geführt werden».

Fast zwei Millionen verdient

Neuer Präsident

Auch zwei Wochen nach der Razzia bei Vincenz kehrt keine Ruhe ein. Die «SonntagsZeitung» enthüllte gestern, dass Vincenz beim Verkauf seiner Commtrain-Anteile an Aduno 1,7 Millionen Franken verdient haben soll (Nau berichtete). Gemäss einem Gutachten von Aktienrechtler Peter Forstmoser soll dabei alles mit rechten Dingen zu und her gegangen sein. Das Dokument hat aber einen Haken: Forstmoser war Büropartner von Vincenz' Privatanwalt.

Am Donnerstag gab Raiffeisen-Präsident Johannes Rüegg-Stürm seinen Rücktritt bekannt. Seit gestern ist klar: Mit Rüegg-Stürm hatte Vincenz einen Verbündeten. Der Präsident versuchte Vincenz beim Abgang einen Beratervertrag zuzuschanzen. Lohn: 500'000 Franken.

Präsident ist seit Freitag Pascal Gantenbein (Nau berichtete). Er hat der Raiffeisen-Führung vorerst sein Vertrauen ausgesprochen.

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