Video-App Kuaishou: Börsengang löst Ansturm auf Aktien aus

Keystone-SDA
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China,

Kurz nach dem Handelsstart lag der der Aktienkurs des Unternehmens fast 200 Prozent im Plus. Laut Bloomberg war es der grösste Tech-Börsengang seit Uber.

Börsengang
Logo von Kuaishou - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Börsenstart der chinesischen Video-App Kuaishou löste einen Aktien-Ansturm aus.
  • Kurz nach dem Handelsstart lag der Aktienkurs des Unternehmens fast 200 Prozent im Plus.
  • Laut Bloomberg handelte es sich um den grössten Tech-Börsengang seit Uber im Jahr 2019.

Der Börsengang der chinesischen Video-App Kuaishou hat in Hongkong einen Ansturm auf die Aktien des Unternehmens ausgelöst. Unmittelbar nach dem Handelsstart am Freitag lag der Aktienkurs von Kuaishou bei 338 Hongkong-Dollar. Das heisst, fast 200 Prozent im Plus.

In der Zeichnungsfrist vor dem ersten Handelstag hatte das Pekinger Unternehmen bei Anlegern umgerechnet 4,2 Milliarden Franken eingenommen. Laut Berechnungen der Finanzagentur Bloomberg war es der grösste Börsengang eines Technologie-Unternehmens seit dem Fahrdienst-Vermittler Uber im Mai 2019 war.

Kuaishou grösster Konkurrent von Tiktok

Kuaishou wörtlich übersetzt bedeutet soviel wie «schnelle Hand». In China ist es der grösste Konkurrent der chinesischen Video-App Douyin, die im Westen unter dem Namen Tiktok firmiert.

Die App hat nach eigenen Angaben mehr als 300 Millionen aktive Nutzer. Darüber können kurze Videos oder Live-Streams selbst erstellt und mit anderen Nutzern geteilt werden.

Der grösste Umsatzbringer von Kuaishou sind digitale Geschenke, die Zuschauer den Machern der Live-Videos senden können. Eine animierte Blume kostet umgerechnet nur wenige Cent. Teurere Geschenke können mitunter mehrere Hundert Franken kosten. Kuaishou und die Anbieter der Videos teilen die Einnahmen auf.

Neben Werbung setzt Kuaishou auch auf einen eigenen Online-Shop. Dort können Produkte gekauft werden, die Live-Streamer in ihren Videos anpreisen.

Kurz vor Börsengang: Anschuldigung wegen Urheberrechts-Verletzung

Obwohl das Geschäft von Kuaishou in den letzten Jahren schnell wuchs, kämpfte das Startup mit mehreren Problemen. So könnten verschärfte Regeln für Streaming-Dienste in China zu einer Belastung werden. Nur Tage vor dem Börsengang trat zudem die chinesische Urheberrechts-Organisation CAVCA auf den Plan. Diese beschuldigte Kuaishou, zahlreiche Nutzer hätten Musik-Urheberrechte in ihren Videos verletzt.

Gleichzeitig kämpft Kuaishou mit Marktführer Douyin und anderen Anbietern erbittert um Marktanteile. Das Unternehmen war im Jahr 2019 profitabel. Laut seinem Börsen-Antrag verbuchte es aber im ersten Halbjahr 2020 einen Verlust von 6,3 Milliarden Yuan (etwa 875 Millionen Franken).

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