CS-Aktionäre segnen Vergütungsbericht ab
Das Wichtigste in Kürze
- Damit gaben sogar mehr Aktionäre der Grossbank als im Vorjahr ihre Zusage.
Im Vorjahr waren es 80,8 Prozent, die «Ja» stimmten. 2017 hatten die Anteilseigner der CS-Spitze gar eine schallende Ohrfeige verpasst und beim Vergütungsbericht mit lediglich 58 Prozent «Ja» gestimmt.
Die Stimmrechtsberater Glass Lewis und Ethos hatten den CS-Aktionären vor der Abstimmung am Freitag empfohlen, den Vergütungsbericht der Schweizer Grossbank abzulehnen. Verwaltungsratspräsident Urs Rohner betonte indes in einer Ansprache an die Aktionäre, die Vergütung der Geschäftsleitung basiere nicht nur auf der Beurteilung der Leistungen während des vergangenen Jahres, sondern auch auf dem Mass der Erfüllung des Restrukturierungsplans seit 2016.
Konzernchef Tidjane Thiam erhielt für 2018 eine Gesamtentschädigung in der Höhe von 12,7 Millionen Franken. Das waren 30 Prozent mehr als im Vorjahr, und Thiam gehört weiter zu den bestbezahlten Managern der Schweiz. Im Vorjahr hatte der Franko-Ivorer allerdings «freiwillig» auf einen Teil seiner Boni verzichtet.
Die variable Vergütung nahm 2018 somit um fast 50 Prozent auf 9,30 Millionen Franken zu. Der fixe Lohnanteil war derweil leicht rückläufig und betrug gut ein Viertel der Gesamtentschädigung. Nicht nur das Erreichen von strategischen und finanziellen Zielen wurde beurteilt, auch «weiche» Faktoren wie Verhalten und Ethik spielten eine Rolle. Die totale Vergütung entspricht wegen (langfristig) aufgeschobener Ansprüchen nicht dem tatsächlich ausbezahlten Lohn. Dieser lag laut Angaben der Bank «lediglich» bei gut 5,8 Millionen Franken.
Am Freitag gab es des weiteren ein deutliches «Ja» zum Geschäftsbericht 2018 mit einem Stimmenanteil von 98,22. Zudem wurde dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung mit 87,92 Prozent Entlastung erteilt.
An der (gegenwärtig laufenden) Generalversammlung der Credit Suisse sind rund 67 Prozent aller 2,56 Milliarden Aktienstimmen vertreten. Insgesamt kamen gut 1'300 Aktionäre am Freitag ins Zürcher Hallenstadion - etwas mehr als im Vorjahr, als es knapp 1'200 waren.
Diese vertreten allerdings lediglich knapp 1,2 Prozent der anwesenden Aktienstimmen, der grosse Rest wird durch einen unabhängigen Stimmrechtsvertreter wahrgenommen. Grosse Aktionäre - zu ihnen gehören etwa die Olayan Group, die Qatar Holding, Harris Associates, Blackrock oder der Norwegische Staatsfonds - lassen sich also allenfalls vertreten.