Virgin Galactic, die weltraumorientierte Fluggesellschaft, veröffentlicht Geschäftszahlen: Expertenprognosen übertroffen.
Virgin Galactic CEO im Portrait
Das Weltraumtourismus-Unternehmen Virgin Galactic gehört Richard Branson. - keystone

Das US-Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic kann ein positives zweites Quartal 2024 verbuchen. Dabei bestätigen die kürzlich veröffentlichten Geschäftszahlen eine starke Kursverbesserung und ein Übertreffen der Expertenprognosen, wie die Finanzplattform «Finanzen.ch» berichtet.

Das Quartalsergebnis zeigte einen deutlichen Rückgang des Verlustes im Vergleich zum Vorjahr. Während im zweiten Quartal 2023 noch ein Verlust von -9,16 US-Dollar je Aktie zu verzeichnen war, konnte Virgin Galactic diesen im Vergleichszeitraum 2024 auf -4,36 US-Dollar je Aktie reduzieren. Damit lag das Unternehmen komfortabel über den Erwartungen der Analysten, die einen Verlust von -4,973 US-Dollar pro Aktie prognostiziert hatten.

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Umsatz mit grossem Sprung nach vorne

Zudem konnte Virgin Galactic auch auf der Einnahmenseite punkten. Der Umsatz konnte sich mehr als verdoppeln. Lag dieser im Vorjahreszeitraum noch bei 1,9 Millionen US-Dollar, wurde im zweiten Quartal 2024 ein Betrag von 4,2 Millionen US-Dollar verbucht. Damit übertroffen sie sogar die Schätzungen der Experten, die sich bei 3,4 Millionen US-Dollar bewegten.

Virgin Galactic
Illustration des Überschallfliegers von Virgin Galactic. (Symbolbild) - Virgin Galactic/AFP

Gegenüber dem New Yorker Aktienmarkt zeigte die Virgin Galactic-Aktie nach diesen positiven News starke Anzeichen eines Aufwärtstrends. Zeitweise konnte ein Sprung von 14,80 Prozent auf 6,05 US-Dollar pro Anteilsschein verzeichnet werden.

Ein blick auf die Gründungsmission von Virgin Galactic

Virgin Galactic Holdings, Inc. wurde 2004 ins Leben gerufen. Das Hauptziel des Unternehmens war es, suborbitale Raumflüge für Weltraumtouristen anzubieten. Dieser Traum wurde im Juni 2023 mit einem ersten kommerziellen Flug Realität.

Zudem war ursprünglich geplant, orbitale Weltraumflüge und wissenschaftliche Missionen durchzuführen. Allerdings wurde das Ziel von Flügen in den Weltraum (oberhalb von 100 km Höhe) zurückgenommen.Die Geschichte hinter Virgin Galactic

Die Gründung von Virgin Galactic geht auf den britischen Unternehmer Richard Branson und den US-amerikanischen Ingenieur Burt Rutan zurück. Im September 2004 wurde Virgin Galactic mit dem Fokus auf suborbitale Raumflüge für Weltraumtouristen aus der Taufe gehoben.

Blick in ein Raumschiff von Virgin Galactic.
Blick in ein Raumschiff von Virgin Galactic. - Keystone

In der Frühphase gewann das Unternehmen Scaled Composites, zu denen Rutan gehörte, den mit 10 Millionen US-Dollar dotierten Ansari X-Prize. Das Preisgeld war für die Erreichung des Ziels ausgeschrieben worden, drei Personen zweimal über die Grenze zum Weltraum, der sogenannten Kármán-Linie bei 100 km Höhe, zu transportieren. Mit diesen Mitteln wurde die Technologie weiterentwickelt und schliesslich durch Virgin Galactic kommerziell vermarktet.

Die Fahrt zum kommerziellen Erfolg

Im Zuge der Vorbereitungen zur kommerziellen Nutzung wurde im Juli 2005 das Unternehmen «The Spaceship Company» (TSC) als Joint Venture der Virgin Group und Scaled Composites gegründet. Der erste Kunde, Virgin Galactic, bestellte fünf SpaceShipTwos und zwei Trägersysteme.

Darüber hinaus wurde das Hauptquartier und Kontrollzentrum von Virgin Galactic in Las Cruces, New Mexico eingerichtet und ein Abkommen über den Bau eines Weltraumbahnhofs mit dem US-Bundesstaat New Mexico abgeschlossen. Der Spatenstich für den 200 Millionen US-Dollar teuren Spaceport America erfolgte im Dezember 2005. Seine Türen öffnete der Weltraumbahnhof im Oktober 2011.

Die Weiterentwicklung der Raumfahrzeuge

Die stetige Weiterentwicklung des Raumfahrzeugs White Knight und des Raketenflugzeugs SpaceShipOne, sichtbar durch Präsentationen wie die des White-Knight-Two-Trägerflugzeugs im Juli 2008 und des ersten SpaceShipTwos im Januar 2008, hat zu den heutigen Erfolgen beigetragen. Die erzielten finanziellen Erfolge verdeutlichen, dass sich die ursprüngliche Vision – suborbitale Raumflüge kommerziell durchzuführen – als tragfähiges Geschäftsmodell erwiesen hat.

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