Weinproduktion auf 50-Jahres-Tief
Das Wetter macht den grossen europäischen Weinländern in diesem Jahr schwer zu schaffen. Vor allem wegen des Frosts im Frühjahr müssen sie dramatische Einbussen verkraften.
Die
drei grössten Produktionsländer der Welt - Italien, Frankreich und Spanien -
fuhren allesamt historisch schlechte Ernten ein. Die italienischen Winzer
verzeichnen Einbussen von fast einem Viertel der Weinmenge (minus 23
Prozent), konnten aber die Führung in der Rangliste der grössten
Weinproduzenten halten. Der Zweitplatzierte Frankreich produzierte fast
ein Fünftel weniger als im Vorjahr, in Spanien gab es ein Minus von 15 Prozent.
Die drei Spitzenreiter stehen zusammen für gut 44 Prozent der weltweiten
Weinproduktion.
Das Wichtigste in Kürze
- Die weltweite Weinproduktion fällt in laufenden Jahr auf ein 50-Jahres-Tief.
- Infolge schlechter Ernten könnten grössere Einbussen auf Italien, Frankreich und Spanien zu kommen.
- Zu den diesjährigen Gewinnern gehören Australien und Argentinien.
Die weltweite Weinproduktion ist in diesem Jahr auf den niedrigsten Stand seit mehr als 50 Jahren gefallen. Laut einer ersten Schätzung der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) kamen die Winzer insgesamt auf rund 247 Millionen Hektoliter - 8,2 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Dies sei das niedrigste Ergebnis seit 1961, sagte Generaldirektor Jean-Marie Aurand am Dienstag in Paris. Der Grund sei vor allem der Frost, der im Frühjahr wichtige europäische Anbaugebiete getroffen hatte.
Plus für Australien und Argentinien
Die USA als weltweite Nummer vier hatten dagegen keine nennenswerten Einbussen, Australien und Argentinien konnten sogar mehr Wein produzieren als im Vorjahr. In Europa zählen Portugal, Rumänien, Ungarn und Österreich zu den Gewinnern.
OIV-Generaldirektor Aurand sagte, es sei sehr schwer zu sagen, welche Folgen die insgesamt schwache Ernte auf die Preise für Wein haben wird. Auch mögliche finanzielle Einbussen für Winzer seien nicht zu beziffern - zumal es teils grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Anbaugebieten gebe.