Wettbewerbsfähigkeit: Die Schweiz fällt auf Platz 5 zurück
Das Weltwirtschaftsforum hat ihre Studie zur Wettbewerbsfähigkeit publiziert. Die Schweiz fällt auf Rang fünf zurück – neu auf Platz 1 liegt Singapur.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz rutscht bei der Wettbewerbsfähigkeit ab.
- Neu belegt die Eidgenossenschaft den fünften Rang.
- Den Maximalwert erreicht die Schweiz im Bereich der Stabilität.
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat nach der neusten Erhebung in der Liste der wettbewerbsfähigsten Länder der Welt publiziert. Die Schweiz ist dabei um einen Rang auf Platz fünf abgerutscht. Neu verdrängt Singapur die USA auf den zweiten Platz und auch Hongkong und die Niederlande liegen noch vor der Schweiz.
Die meisten Volkswirtschaften würden immer noch in einem Zyklus mit einem geringen bis flachen Produktivitätszuwachs stecken. Das schrieb das Weltwirtschaftsforum in der am Dienstag veröffentlichten Studie.
Und dies, obwohl die Notenbanken in den vergangenen 10 Jahren rund 10 Billionen Dollar als Stimulus in die Wirtschaft pumpten. Diese beispiellosen Massnahmen hätten zwar eine tiefere Rezession verhindert. Sie seien aber nicht in Kanäle geflossen, mit denen die Produktivität im öffentlichen oder privatwirtschaftlichen Bereich gesteigert worden wäre.
Top 10 bei Wettbewerbsfähigkeit dicht beieinander
Die Erhebungsmethode des WEF misst die Wettbewerbsfähigkeit von 141 Volkswirtschaften mit Hilfe von insgesamt 103 Indikatoren. Eine Skala von 0 bis 100 soll dabei zeigen, wie nahe sich ein Land am «idealen Zustand» befindet.
Die WEF-Studienautoren geben sich überzeugt: Viele Faktoren, die den grössten Einfluss auf die künftige Wettbewerbsfähigkeit haben könnten, hätten überhaupt nicht im Fokus der Politik gestanden. Dies umfasse etwa die Generierung von Ideen, Unternehmenskultur, Offenheit und Agilität.
Im Gesamtindex Wettbewerbsfähigkeit liegen die ersten Länder eng beieinander. Singapur kommt auf 84,8 (+1,3 Pkt) von 100 möglichen Punkten, die Schweiz auf 82,3 (-0,3 Pkt). Auch Dänemark auf Rang 10 erreicht noch 81,2 Punkte. Der Durchschnitt aller Länder liegt bei 61 Punkten.
Schweiz mit stabilen Finanzmärkten
Den Maximalwert erreicht die Schweiz im Bereich makroökonomischer Stabilität, nahe dran ist sie bei der Infrastruktur. Auch die Finanzmärkte würde zu den entwickelten und stabilsten der Welt zählen, heisst es in dem Bericht weiter. Im Bereich Humankapital und Lebenserwartung ist die Platzierung ebenfalls hoch.
Als die Bereiche mit dem grössten Verbesserungspotenzial werden die Handelsbeschränkungen und die Komplexität der Zollbestimmungen gesehen. Ausserdem die geringe Unternehmensdynamik und die relativ hohe Risikoaversion der Unternehmen. Deren mangelnde Bereitschaft, bahnbrechende und umwälzende Ideen zu verfolgen, sei ein weiterer Verbesserungspunkt.
Auf den hintersten Rängen liegen der Kongo, Jemen und Tschad. Das rohstoffreiche Venezuela rutschte wegen der katastrophalen Wirtschaftslage sechs Plätze ab und liegt neu auf Platz 133.