WIR-Bank verlässt Schweizerische Bankiervereinigung
Die WIR-Bank tritt aus der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) aus. Durch den Verband der Schweizer Regionalbanken bleibt sie aber vertreten.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach einer Kosten-/Nutzen-Analyse tritt die WIR-Bank bei der SBVg aus.
- Im letzten November hatte bereits die Raiffeisen den Bankierverband verlassen.
Die WIR-Bank tritt aus dem grössten Schweizer Interessenverband für Banken, der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg), aus. Sie bleibt jedoch über den Verband Schweizer Regionalbanken im SBVg vertreten.
Die WIR-Bank habe sich «aufgrund einer Kosten-/Nutzen-Analyse und nach absolut partnerschaftlichen Gesprächen entschieden, die Schweizerische Bankiervereinigung zu verlassen». Dies teilte Mediensprecher Volker Strohm gegenüber AWP zu einem entsprechenden Bericht der «Finanz und Wirtschaft» mit.
Bankierverband bedauert den Austritt
Das Institut mit Sitz in Basel engagiere sich aber weiterhin aktiv im Verband der Schweizer Regionalbanken, so Strohm weiter. Dieser Verband ist seinerseits Mitglied im Dachverband SBVg.
«Wie wir uns über Neueintritte freuen, bedauern wir auch vereinzelte Austritte, wie jüngst jener der WIR-Bank», sagte SBVg-Sprecherin Michaela Reimann. Es kam und komme immer wieder zu Ein- und Austritten. Diese hätten sich im vergangenen Jahr jedoch die Waage gehalten, gab sie an. Die Bewegungen der Mitgliederstruktur würden weder die Interessenvertretung für die Mitglieder noch die Rolle der SBVg als repräsentativer Branchenverband beeinflussen.
Auch Raiffeisen ist schon ausgetreten
Im November hatte die drittgrösste Schweizer Bankengruppe, die Raiffeisen-Gruppe, ihren Austritt aus der SBVg bekanntgegeben. Die Bankenbranche und die Interessen der verschiedenen Akteure auf dem Schweizer Finanzplatz hätten sich in den vergangenen Jahren stark verändert. So hatte Raiffeisen damals in einer Mitteilung von den Entscheid begründet. Deshalb wolle man sich künftig eigenständig zu gesetzgeberischen und aufsichtsrechtlichen Themen äussern.
Damals gab der Geschäftsführer der SBVg, Jörg Gasser, gegenüber AWP an, er erwarte keine weiteren Austritte aus dem Verband. Die Interessen der Banken, die beim SBVg Mitglied sind, sind manchmal unterschiedlich. Grossmehrheitlich wird laut Reimann aber immer in einem Konsens entschieden. Als Dachverband vertrete man schliesslich die Interessen der Branche.
KIB eine Art Konkurrenz für SBVg
Die inlandorientierten Banken stimmen sich bereits seit einigen Jahren über die Koordination Inlandbanken (KIB) separat zu politischen Themen ab. Zur KIB gehören die Migros Bank, die Raiffeisen Genossenschaft. Auch der Verband Schweizerischer Kantonalbanken und der Verband Schweizer Regionalbanken, in dem die WIR-Bank weiterhin ist, sind Teil der SBVg.