Wirecard und Aldi arbeiten künftig beim bargeldlosen Bezahlen zusammen
Der Discounter Aldi und der Finanzdienstleister Wirecard arbeiten künftig bei der Abwicklung des bargeldlosen Zahlens zusammen.
Das Wichtigste in Kürze
- Firmen unterzeichnen Absichtserklärung.
Wirecard sowie die Gruppen Aldi Süd und Aldi Nord unterzeichneten eine entsprechende Absichtserklärung, wie die Firmen am Freitagmorgen mitteilten. Demnach will Wirecard künftig die Abwicklung von Zahlungen mit Kreditkarten und internationalen Debitkarten in deutschen Aldi-Filialen übernehmen.
Eine «darüber hinaus gehende Kooperation» werde derzeit geprüft, hiess es in der Mitteilung der Unternehmen. Bislang nicht zu der Zusammenarbeit gehört die Abwicklung von Zahlungen per Girocard, der früheren EC-Karte.
Aldi erklärte, mit Wirecard einen «zuverlässigen Partner» gefunden zu haben, um einen reibungslosen Zahlungsvorgang zu ermöglichen. Wirecard betonte, «optimale Zahlungsprozesse» seien im Einzelhandel entscheidend und Aldi und Wirecard teilten eine «gemeinsame Vision».
Der Finanzdienstleister Wirecard war 1999 gegründet worden und konzentrierte sich schnell auf den Zahlungsverkehr im Internet. Zu den ersten Kunden gehörten vor allem Kasinos und Pornoseiten, weil diese früh auf den Onlinehandel setzten. Seitdem kamen aber viele Kunden aus anderen Branchen hinzu.
Die Firma bekommt eine Provision dafür, dass sie Geld vom Endkunden an den Anbieter weiterleitet. Dabei übernimmt sie eine Garantie für Zahlungsausfälle. Im September stieg Wirecard in den Dax auf und verdrängte damit die Commerzbank aus dem Aktienindex.
Seit ihrer Gründung stand die Firma jedoch auch immer wieder im Zentrum von Aktienspekulationen. Die britische «Financial Times» berichtete zudem über vorgetäuschte Umsätze und gefälschte Verträge bei Wirecard in Singapur. Wirecard weist die Anschuldigungen als verleumderisch zurück.