Schweizer melden Telefonbetrug aus Scham nicht bei Polizei
Mit einer abgewandelten Masche versuchten Telefonbetrüger in den letzten Tagen erneut, Geld zu erbeuten. Aus Scham werden wohl nicht alle Fälle gemeldet.
Das Wichtigste in Kürze
- Telefonbetrüger sind aktuell wieder im Kanton Aargau aktiv.
- Die Polizei warnt vor solchen Betrügern und rät, solche Anrufe immer direkt zu beenden.
- Das Problem ist auch in anderen Kantonen bekannt.
Im Kanton Aargau waren erneut Telefonbetrüger mit leicht abgewandelter Masche aktiv. Er sei vom Sicherheitsdienst der Valiant-Bank, stellte sich der hochdeutsch sprechende Mann am Telefon vor.
Wie dieser der angerufenen Aargauerin schilderte, müsse die Bank die Zahlung von 6'200 Franken für einen Fernseher bestätigen. Dieser hätte die Betroffene bei einem grossen Elektronikfachmarkt bestellt. Die Betroffene wendet ein, gar nichts gekauft zu haben. Darauf erklärte die Stimme am Telefon, sie müsse sofort das Betrugsdezernat der Kantonspolizei anrufen.
Verdutzt wählte die Frau die erhaltene Telefonnummer und erhielt dann vom vermeintlichen Polizisten die Anweisung, allerhand persönliche Daten bekannt zugeben. Nun durchschaute die Frau den Schwindel und beendete den Anruf.
Nicht alle Fälle werden gemeldet – aus Scham
Ebenfalls nicht auf dem Leim führen liessen sich mindestens zehn weitere Betroffene. Diese haben solche verdächtigen Anrufe allein gestern Dienstag der richtigen Kantonspolizei gemeldet.
Darüber hinaus dürfte das Telefon derzeit bei unzähligen weiteren Aargauerinnen und Aargauern klingeln. Nach Wochen der Ruhe zeigt sich, dass professionelle Telefonbetrüger wieder vermehrt aktiv sind.
Die echte Kantonspolizei Aargau warnt vor solchen Betrügern und rät wie immer, solche Anrufe konsequent zu beenden. Auch wichtig ist, keineswegs auf irgendwelche Forderungen einzugehen.
Auf Anfrage erklärt auch die Kantonspolizei Basel, dass es ein Betrugs-Problem gibt: Bei den verschiedenen Telefonbetrugsmaschen gebe es wohl eine grosse potenzielle Dunkelziffer.
«Nicht alle versuchten und – aus falscher Scham – wohl auch nicht alle vollendeten Betrugsfälle werden der Polizei gemeldet», heisst es. Das Phänomen der Telefonbetrüger tauche stets in Wellen auf.