Hangrutschung am «Chasperliberg» in Adliswil
Für die Natur ist die Rutschung des «Chasperliberg» in Adliswil eine Bereicherung. Personen sollten sich dem Gebiet fernhalten.

Wie die Gemeinde mitteilt, ist der Hang am «Chasperliberg» in Bewegung und es ist eine weithin sichtbare Rutschung entstanden. Für das Siedlungsgebiet besteht keine Gefahr, trotzdem dürfen sich aus Sicherheitsgründen keine Personen im Rutschgebiet aufhalten.
Für die Natur ist diese Rutschung eine Bereicherung: durch Erosionen entstehen ganz spezielle Biotope, welche für seltene Tier- und Pflanzenarten neuen Lebensraum schaffen.
Erste Rutschung bereits im Januar
Bereits im Januar ist der Hang am «Chasperliberg» durch die Schneeschmelze in Bewegung geraten. Durch die ausserordentlich starken Sommergewitter ist zusätzlich Wasser in die Anriss-Zonen gelangt.
Das führte zu einer weithin sichtbaren Rutschung. Da sich das abgleitende Erdmaterial und die Steine im unteren, relativ flach auslaufenden Waldareal ablagern, besteht keine Gefahr für das Siedlungsgebiet. Aus Sicherheitsgründen dürfen sich trotzdem keine Personen im Rutschgebiet aufhalten.
Neuer Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten
Für die Natur sind solche Rutschungen eine Bereicherung: Auf diesen lichten, meist nährstoffarmen Flächen siedeln sich über einen längeren Zeitraum wieder verschiedenste Pflanzen an. Als Pionierbaumart ist beispielsweise die Birke darauf spezialisiert, auf solchen Flächen zu gedeihen. Auch Insekten und Reptilien profitieren von diesen offenen, stark besonnten Lagen.
Die Rutschzone am «Chasperliberg» befindet sich in einem Waldgebiet, welches vor 15 Jahren als «Lichter Wald» deklariert wurde. Die stark ausgelichteten Waldgebiete bieten neuen Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten und verfolgen das Ziel, die Artenvielfalt zu fördern.
Zusammen mit einer Biologin wird die Entwicklung der Tagfalterpopulation in diesen offenen Waldgebieten beobachtet. Feldaufnahmen haben ergeben, dass zwischenzeitlich 30 verschiedene Tagfalterarten im Gebiet beobachtet werden können. Dazu gehören zum Beispiel das «Waldbrettspiel», der «Faulbaumbläuling» oder der «Waldteufel».