Spexis erhält Aufschub: Finanzielle Zitterpartie geht weiter
Das in Nachlassstundung befindliche Biotechunternehmen Spexis erhält einen weiteren Aufschub für die Publikation seines Jahresberichts 2023 bis Ende Juli. Die Regulierungsstelle der Schweizer Börse SIX habe einen entsprechenden Antrag der Firma gutgeheissen, teilte Spexis am Freitagabend mit. Gemäss ungeprüften Zahlen resultierte 2023 ein klarer Jahresverlust.
Als Grund für die erneute Verschiebung nennt Spexis die laufenden Gespräche mit seinen Anwälten und mit dem Nachlassverwalter betreffend der Behandlung der Vermögenswerte durch den Hauptgläubiger Sprim Global Investments (SGI). Die von SGI ergriffenen Massnahmen zur Sicherung seiner Darlehen werden von Spexis weiterhin als unrechtmässig bezeichnet. Gleichzeit gebe es aber auch Verhandlungen mit SGI im Hinblick auf eine für beide Seiten akzeptable Lösung.
Kampf um Vermögenswerte und hoher Verlust
Laut den ungeprüften Zahlen hat Spexis 2023 einen Verlust von 19,6 Millionen Franken geschrieben nach einem Verlust von 18,6 Millionen im Jahr davor. Der grösste Teil der Kosten entfiel auf Forschung und Entwicklung (12,2 Millionen), für die allgemeinen und Verwaltungskosten wendete das Unternehmen 8,3 Millionen Franken auf. Einkünfte erzielte Spexis auch 2023 keine.
Den Cash-Bestand beziffert das Unternehmen per Ende 2023 auf 0,5 Millionen Franken (Vorjahr 1,8 Millionen). Die gesamten Vermögenswerte werden unter Annahme einer Weiterführung des Unternehmens mit 16,8 Millionen angegeben. Per Ende Jahr beschäftigte das Unternehmen noch neun Personen (Vollzeitstellen) nach 28 Stellen ein Jahr davor.
Nachlassstundung und drohende Liquidation
Spexis war im April vom zuständigen Bezirksgericht Basel-Landschaft eine Verlängerung der Nachlassstundung bis am 8. August 2024 gewährt worden. Könne sich das Unternehmen keine Finanzierung sichern, bestehe ein grosses Risiko, dass es liquidiert werden müsse, schreibt Spexis am Freitag in der Mitteilung.