Alpine Skigebiete profitieren vom Schneemangel in den Voralpen
In den beiden grössten Zentralschweizer Skigebieten, Andermatt UR und Engelberg OW, ist die Skisaison trotz unterdurchschnittlichen Schneefalls gut verlaufen.
Engelberg blickt bis jetzt auf eine «sehr gute Wintersaison» zurück, wie Andres Lietha, Direktor von Engelberg-Titlis Tourismus AG, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.
Auch in Andermatt habe sich die Saison «sehr positiv» entwickelt, erklärte Stefan Kern, Mediensprecher der Andermatt Swiss Alps AG. F
Fast alle Pisten seien seit Dezember 2022 bei guten Bedingungen geöffnet.
Es scheine, dass Engelberg teilweise davon profitieren konnte, dass die tiefer gelegenen Gebiete Mühe hatten, ihr Angebot aufrecht zu erhalten, hält Lietha fest. Etwa Sörenberg.
Viel zu warme Temperaturen führen zu reduziertem Skibetrieb
Richtig starten konnte das Skigebiet im Entlebuch erst Mitte Januar 2023, wie Carolina Rüegg, Direktorin von Sörenberg Flühli Tourismus, auf Anfrage mitteilte.
Die viel zu warmen Temperaturen führten dort zu einem reduzierten Skibetrieb. Einzig auf dem Rothorn herrschten laut Rüegg stets gute Bedingungen.
Die Verkaufszahlen bei den Bergbahnen liegen aktuell zirka 35 Prozent hinter denjenigen des Vorjahrs zurück.
Wenn nicht bald Schnee komme, schaue es schlecht aus, erklärte Rüegg. «Aber abgerechnet wird immer erst am Schluss.»
Ein Fachkräftemangel ist präsent
Um den Gästen bis Saisonende ein gutes Angebot gewährleisten zu können, hofft auch Engelberg noch auf etwas Schnee. Die Saison dauert dort bis am 21. Mai 2023.
Angespannt bleibt in Andermatt die Situation bei den Fachkräften.
Die wachsende Attraktivität der Destination mache es jedoch leichter, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Unternehmen zu finden, erklärte Kern.
Auch in Engelberg und Sörenberg ist der Fachkräftemangel noch immer präsent.
Die höheren Energiepreise werden von den Betrieben getragen
Die Situation habe sich jedoch gegenüber dem Vorjahr leicht entspannt, erklärte Lietha. Noch einige Gastrobetriebe müssten reduzierte Öffnungszeiten anbieten.
Sörenberg spürt nicht nur das fehlende Personal, sondern auch die höheren Energiepreise . «Bei den Bergbahnen rechnet man mit Mehrkosten von einer Million Franken», sagt Rüegg.
Andermatt versucht, die höheren Energiepreise wo möglich mit Energiesparmassnahmen wettzumachen. «Preiserhöhungen bei den Skitickets waren kein Thema», so Kern.
Auch in Engelberg werden die höheren Energiepreise zurzeit nicht an die Gäste weitergegeben sondern von den Betrieben getragen.