Erstfeld lanciert Mobile Jugendarbeit
Altdorf weitet die Mobile Jugendarbeit nach Erstfeld aus, um Jugendliche direkt im öffentlichen Raum zu erreichen und das Jugendangebot regional zu stärken.

Wie die Gemeinde Altdorf mitteilt, sucht das Team der Offenen Jugendarbeit Altdorf (OJAA) seit Anfang April 2025 mit dem Angebot der Mobilen Jugendarbeit (MOJA) in Erstfeld Jugendliche und junge Erwachsene da auf, wo sie ihre Freizeit im öffentlichen Raum verbringen – zum Beispiel beim Bahnhof oder beim Schulhausplatz.
«Das Jugi in Erstfeld kämpft in den letzten Jahren mit schwankenden Besucherzahlen. Wir haben festgestellt, dass sich die Jugendlichen vielfach in den öffentlichen Räumen in Erstfeld aufhalten», erklärt der Erstfelder Gemeinderat Markus Zgraggen.
Nun kann die Mobile Jugendarbeit vor Ort die Bedürfnisse der Jugendlichen abholen und Projekte im öffentlichen Raum gestalten. Bei Bedarf bietet sie Unterstützung und Beratung oder vermittelt bei Interessenskonflikten zwischen den Parteien.
«Mit dem neuen Angebot möchten wir die Jugendlichen auf ihrem Weg begleiten und unterstützen sowie das Jugi stärken und wiederum bekannter machen», so Markus Zgraggen weiter.
Jugendliche immer mobiler
Die Zusammenarbeit mit der OJAA macht aus verschiedenen Gründen Sinn. Sowohl Gemeinderat Zgraggen wie auch die Jugendarbeiter der MOJA stellen fest, dass die Erstfelder Jugend mit den heutigen, guten ÖV-Verbindungen sehr flexibel und nicht auf einen Standort fixiert ist.
Viele der Jugendlichen seien am Wochenende beispielsweise auch in Altdorf anzutreffen. «Die MOJA kennt viele Erstfelder Jugendliche bereits», sagt Angela Quiroz, die Kinder- und Jugendbeauftragte in Altdorf. «Zudem sind wir bereits seit 2015 in Altdorf und Flüelen mit der Mobilen Jugendarbeit unterwegs und können auf wertvolle Erfahrungen zurückgreifen.»
Auch der für den Bereich Jugend zuständige Altdorfer Gemeinderat Lorenz Jud ist von dieser Zusammenarbeit überzeugt. «Mit der Leistungsvereinbarung kann die Gemeinde Altdorf ihr Know-How im Bereich der Jugendarbeit gemeindeübergreifend anbieten. Nun sind wir in Altdorf, Flüelen und Erstfeld präsent.»
Die Leistungsvereinbarung ist für zwei Jahre ausgestellt. Das Team der Offenen Jugendarbeit Altdorf wird die Mobile Jugendarbeit in Erstfeld mit einem 20 Prozent Pensum aufbauen. Für die Pensenerhöhung konnte der Erstfelder Luca Freitag eingestellt werden, der künftig in Erstfeld vor Ort sein wird. Zudem unterstützt die kantonale Bildungs- und Kulturdirektion das Angebot mit einem finanziellen Beitrag.
Mobile Jugendarbeit mit präventivem Charakter
Von der Erfahrung der professionellen Jugendarbeiter profitieren nicht nur die Jugendlichen, sondern schlussendlich die gesamte Gesellschaft. Jugendliche erhalten neutrale Ansprechpersonen, die ihre Bedürfnisse kennen, und werden für einen respektvollen Umgang sensibilisiert.
Die Anonymität im öffentlichen Raum wird aufgeweicht und Jugendliche lernen Verantwortung zu übernehmen. So werden Littering und Lärmemissionen reduziert. Mit den Raumverhältnissen im Urner Talboden macht es Sinn, die Mobile Jugendarbeit noch stärker auszuweiten.
«Wir sind offen für Kooperationen mit weiteren Gemeinden», bekräftigt Lorenz Jud. «Dann könnte die Jugendarbeit noch flächendeckendere Arbeit leisten.»