Kantonsspital Uri vermeldet positives Unternehmensergebnis
Das Kantonsspital Uri (KSU) hat im vergangenen Geschäftsjahr weniger stationäre Behandlungen durchgeführt, auch wegen der neuen Vorgaben des Bundes. Das schlug sich auf den Ertrag des Spitals nieder. Trotzdem blieb unter dem Strich ein kleiner Gewinn übrig.
Die Zahl der stationären Austritte nahm gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 424 Fälle oder 9,8 Prozent ab, was zu einem Minderertrag von 2,3 Millionen Franken führte, wie das Spital am Mittwoch mitteilte. Ein starkes Plus bei den ambulanten Behandlungen generierte dagegen Mehrerträge von 1,3 Millionen Franken.
Unter anderem durch den Verkauf von Mahlzeiten an Dritte oder durch höhere Überschussbeteiligung auf Versicherungen steigerte das Spital auch den übrigen Betriebsertrag deutlich. Dazu kam ein striktes Kostenmanagement, womit gegenüber dem Vorjahr 961'000 Franken weniger ausgegeben wurden. Das operative Ergebnis beläuft sich auf 4,8 Millionen Franken, was einer Marge von 7 Prozent entspricht. Der Gewinn beträgt 343'000 Franken.
Das Spital sprach von einem erfreulichen Ergebnis angesichts der ungünstigen Rahmenbedingungen. So führte die Vorgabe «ambulant vor stationär» des Bundes, wonach seit 2019 bestimmte Behandlungen grundsätzlich nur noch ambulant vorgenommen werden dürfen, dazu, dass 124 stationäre Eingriffe wegfielen. Auch die ausbleibende Grippewelle im vergangenen Jahr habe deutlich weniger Spitalaufenthalte zur Folge gehabt.
Mit dem erwirtschafteten Gewinn könnten die bestehende Infrastruktur über Abschreibungen amortisiert und über die Nutzungsgebühr bezahlt werden. Bis zum Bezug des Neubaus sei allerdings eine Marge von 10 Prozent anzustreben, damit auch die höhere Nutzungsgebühr bezahlt werden könne.
Seit vergangenem Jahr läuft der 115 Millionen Franken teure Um- und Neubau des KSU. Der Neubau mit 80 Betten und drei Operationssälen soll 2022 bezugsbereit sein. Danach wird bis 2024 der bestehende Trakt D umgebaut.
Der Neubau bringe nicht nur eine höhere Nutzungsgebühr, sondern ebenso die Möglichkeit, die Betriebsabläufe zu optimieren, teilte das Spital mit. Mit verschiedenen Projekten soll die wirtschaftliche Situation nachhaltig verbessert werden. Luft verschaffen dem Spital zudem die anhaltend tiefen Zinsen auf dem Kapitalmarkt.
Die Bilanz des KSU weise eine gesunde Struktur auf. Das Eigenkapital konnte um 342'000 Franken auf 7,3 Millionen Franken erhöht werden, bei Aktiven in der Höhe von 21,5 Millionen Franken. Aufgrund des stetigen Wandels unumgänglich seien die Auslagerung der spitaleigenen Wäscherei oder die Reduktion der Akutbetten zugunsten einer grosszügigen Tagesklinik gewesen.
75 Prozent der Patientinnen und Patienten kamen im vergangenen Jahr über den Notfall ins KSU. Das Spital sei für den Kanton Uri also aus medizinischer aber auch aus gesellschaftlicher und volkswirtschaftlicher Sicht von grosser Bedeutung. Das habe sich nicht zuletzt bei der Sperrung der Axenstrasse und der A2 zwischen Luzern und Altdorf gezeigt.