Sawiris' Marina-Idee kostete Kanton Uri bislang 16'000 Franken
Die umstrittene Idee des ägyptischen Investors Samih Sawiris, am Urnersee Yachthäfen zu bauen, hat der Urner Kantonsverwaltung bislang rund 200 Stunden Arbeit beschert. Justizdirektor Daniel Furrer (CVP) bezifferte den finanziellen Aufwand mit 16'000 Franken.
Der Regierungsrat beantwortete am Mittwoch die Frage von Landrätin Eveline Lüönd (Grüne), welche Ressourcen der Kanton für Abklärungen zur geplanten Marina aufgewendet habe. Der Aufwand sei im Zusammenhang mit dem Verkauf der Liegenschaften der ehemaligen Sprengstofffabrik Cheddite am Seeufer in Isleten an Sawiris entstanden, sagte Furrer.
Dabei sei es etwa um Abklärungen zur «Lex Koller» sowie zu Altlasten auf dem Gelände gegangen. Die Käuferschaft habe sich verpflichtet, die Altlastensanierung zu übernehmen.
Gemäss der Projektidee sollen in Isleten (Seedorf) und Flüelen künstliche Buchten im Landesinneren realisiert werden, an denen Boote anlegen könnten. Rund um die Buchten sollen Hotels, Wohnungen und Gastrobetriebe entstehen.
Furrer sagte, dem Regierungsrat lägen keine konkreten Projektpläne vor. Aus Sicht der Regierung sollen die Ideen einen Mehrwert für die Bevölkerung und die Gesamtregion bringen. Man sehe heute keine Bestrebungen, die diesen Zielen entgegenstehen würden. Der Urnersee sei neben dem Urserntal der zweiter Tourismusschwerpunkt des Kantons.
Ein allfälliges Projekt müsste den verschiedener Bewilligungsbehörden vorgelegt werden. Die öffentliche Mitwirkung sei damit garantiert.
Erst diese Woche hatten die Urner Grünen angekündigt, eine Petition gegen die Pläne zu lancieren. Auch ein Komitee aus Flüelen kündigte unabhängig davon eine Petition an. Es forderte statt der Marina-Bauten einen sanften Tourismus.
Furrer sagte, anders als im Gebiet Isleten handle es sich im Gebiet Flüelen lediglich um eine Projekt-Idee. «Wie ich Sawiris kenne, wird er des Volkes Stimme zu Flüelen hören und zu werten wissen», sagte Furrer.