Neue Daueraustellung zur Basler Geschichte im Historischen Museum

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Basel,

Vom urzeitlichen Faustkeil bis zum Pullover des Mundart-Rap-Pioniers Black Tiger

Museum (Symbolbild)
Museum (Symbolbild) - Unsplash

Vom urzeitlichen Faustkeil bis zum Pullover des Mundart-Rap-Pioniers Black Tiger: Das Historische Museum Basel beleuchtet in einer neuen Dauerausstellung Schlüsselthemen aus 100'000 Jahren Basler Geschichte. «Zeitsprünge» lautet der Titel der neuen Dauerausstellung im zentralen Schiff der Barfüsserkirche. Und im Untertitel folgt die Erläuterung «Basler Geschichte in Kürze». So sprunghaft und kurz, wie der Titel suggeriert, ist die Ausstellung aber nicht. Sie umfasst rund 100 Originalobjekte, sechs Kurzfilmstationen zu thematischen Schwerpunkten und vier interaktive Medieninstallationen zur politischen und infrastrukturellen Stadtentwicklung. Diese erlauben auch ein vertieftes Eintauchen in Aspekte der Stadtgeschichte. Mit der neuen Dauerausstellung erhält das Thema Polit-, Gesellschafts-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte wieder seinen festen Platz im Museum. 2006 war bei der Neueinrichtung der Barfüsserkirche der Schwerpunkt der Sammlungspräsentation vermehrt auf Kunstgeschichte gelegt worden. Mit «Zeitsprüngen» beginnt der Ausstellungsrundgang, der sich in fünf Kapiteln gliedert. 50 Objekte vermitteln mit entsprechenden Erklärungen einen chronologischen Kurzabriss der Geschichte. Es beginnt mit einem Faustkeil aus der Urzeit vor rund 60'000 Jahren und endet, mit einem Tram-Schild mit der Aufschrift «Mustermesse», das auf das kürzlich Aus dieser Traditionsmesse hinweist.

Vom Prunk-Pokal bis zum Blechnapf

Die Auswahl der Objekte ist in ihrer Unterschiedlichkeit bemerkenswert: So stehen prachtvolle Sammlungshighlights, wie die Krümme eines Bischofsstabs aus dem 13. und der prunkvolle Wettsteinpokal aus dem 17. Jahrhundert einem Hungerbrot-Laib aus dem 19. und einem Armen-Blechnapf aus dem 20. Jahrhundert gleichberechtigt gegenüber. Für Ausstellungskuratorin Gudrun Piller war dieses Nebeneinander wichtig. «Es ist bemerkenswert, dass das Museum solche materiell vielleicht nicht sehr wertvolle Objekte besitzt und zeigen kann», sagte sie an der Medienpräsentation der Ausstellung am Freitag. Denn letztlich seien sie doch sehr wertvolle Zeugnisse der Geschichte. Die Ausstellungskuratorin hat den Ausstellungsschwerpunkt zusammen mit Museumsdirektor Marc Fehlmann deutlich auf die jüngere Stadtgeschichte gelegt. Das zeigt sich vor allem im zweiten Kapitel der Ausstellung. In diesem werden an sechs Filmstationen Themenschwerpunkte beleuchtet, denen das Museum eine besondere Bedeutung für die Entwicklung und das Wesen der Stadt beimisst. Klar ist, dass die bestimmenden Aspekte Pharma-Standort, Migration und Kantonstrennung beziehungsweise Partnerschaft der beiden Basel da ihre Plätze haben. Der omnipräsente FC Basel fehlt auch nicht. Spezifischere Einblicke in die jüngere Stadtgeschichte vermitteln daneben Filme zum Kampf um kulturelle Freiräume und zur Chemiekatastrophe in Schweizerhalle.

Interaktive Station zur Stadtentwicklung

Am Ende des Ausstellungsrundgangs steht eine interaktive Medieninstallation zur Stadtentwicklung. Sie wird von alten Innenstadtmodellen aus der Sammlung und Modellen nicht verwirklichter Bauten gesäumt, wie etwa dem Entwurf des spanischen Stararchitekten Santiago Calatrava für die Wettsteinbrücke. Dazwischen wird ausgehend von einem prunkvollen Kirchengestühl für die damals feudalen Ratsherren die Geschichte der politischen Mitsprache erläutert. Bei den bereits fest im Kirchenschiff installierten Brunnenfiguren gibt es schliesslich auch noch etwas über die Wasserversorgung der Stadt zu erfahren. Die neue Dauerausstellung könnte in absehbarer Zeit noch Zuwachs erhalten. Das Historischen Museum hat Interesse angemeldet, die ausgedienten fünf Telefonkabinen auf dem Platz in die Sammlung zu integrieren. Noch ist deren Übernahme nicht definitiv unter Dach und Fach Ausstellungskuratorin Piller sagte am Rande der Medienpräsentation der neuen Ausstellung, dass sie diese Kabinen sehr gerne als Hörstationen mit aktuellen Erzählungen aus der Bevölkerung bespielen würde.

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