Sachkommission empfiehlt in Riehen den Bau von drei Dämmen
Wie die Gemeinde Riehen mitteilt, empfiehlt die Sachkommission zum Hochwasserschutz beim Bettinger-, Immen- und Hungerbach in Riehen den Bau von Dämmen.
In den vergangenen Jahren führten Starkregenereignisse beim Bettinger-, Immen- und Hungerbach in Riehen periodisch zu Überschwemmungen.
Zuletzt war Riehen am 17. August 2022 davon in grösserem Ausmass betroffen.
Mit der Wald- und Wasserbaugesetzgebung hat der Bund den Kantonen den Auftrag erteilt, Gefahrenkarten zu erstellen.
Naturgefahrenkarte zeigt: Hochwasser ist die grösste Gefährdung für Rieden
Eine entsprechende Naturgefahrenkarte hat der Kanton Basel-Stadt erarbeitet. Diese zeigt auf, dass die grösste Gefährdung in Riehen von Hochwasser ausgeht.
Die Planung beinhaltet den Schutz vor einem hundertjährigen Hochwasser. Damit beteiligt sich der Bund mit 35 Prozent und der Kanton Basel-Stadt mit 32.5 Prozent an den Investitionskosten.
Der potenzielle Schaden eines nach solchen Kriterien definierten Hochwassers für Riehen würde mit 195 Millionen Franken beziffert. Für die Sachkommission ist es daher wichtig, eine nachhaltige und sichere Lösung zu schaffen.
Gleichzeitig ist der Sachkommission bewusst, dass ein Teil der Landschaft durch entsprechende Hochwasserschutzmassnahmen markante Veränderungen erfährt und diese auch Beeinträchtigungen für Anwohner mit sich bringen.
Geplante Hochwasserschutzmassnahmen folgen vier Kriterien
Bei der Bewertung der geeignetsten Massnahmen orientierte sich das Fachgremium (bestehend aus Vertretungen der Gemeinde Riehen, des Kantons Basel-Stadt sowie externen Fachpersonen) an vier Kriterien.
Das sind: Auswirkungen auf die Hochwassersicherheit (30 Prozent), Kosten-Nutzen-Verhältnis (30 Prozent), Auswirkungen auf Natur und Landwirtschaft (20 Prozent) und Auswirkungen auf die Sozio-Ökonomie (20 Prozent).
Hochwasserrückhaltebecken mit Damm für den Bettingerbach
Für den Bettingerbach zeigte sich, dass ein Hochwasserrückhaltebecken mit entsprechendem Damm (Maximalhöhe 6,60 Meter) oberhalb des Wenkenparks (Hellring) als beste Variante eingestuft wurde.
Der Damm soll auf Wunsch der Sachkommission begehbar gemacht werden.
Mehrere Schutzmassnahmen für den Immenbach in Diskussion
In der Sachkommission kamen vor allem bezüglich der Hochwasserschutzmassnahmen für den Immenbach Diskussionen auf.
Die Sachkommission fragte sich, ob mehrere kleinere Erdwälle ausserhalb des Siedlungsgebiets eine bessere Alternative darstellen könnten.
Dies, weil insbesondere die Erstellung des geplanten Dammes (Maximalhöhe fünf Meter) für die angrenzende Einwohnerschaft einen starken Einschnitt darstellt.
Alternativlösungen ausserhalb des Siedlungsgebiets hätten gemäss der Evaluation im Falle eines Hochwassers beziehungsweise Starkregenereignisses ein zu kleines Rückhaltevolumen.
Sachkommission unterstützt Hochwasserrückhaltebecken beim Dinkelberg
Entsprechend wäre der Bau mehrerer Dämme notwendig und damit ein grösserer Eingriff in die Natur zwangsläufig, und die bisherige landwirtschaftliche Nutzung wäre stärker eingeschränkt.
Aus ökologischer wie auch ökonomischer Sicht unterstützt die Sachkommission daher ein Hochwasserrückhaltebecken im Bereich Dinkelberg.
Die Sachkommission versteht jedoch, dass aus Sicht der direkt anwohnenden Personen ein solcher Damm eine Beeinträchtigung darstellt.
Deshalb ist es der Sachkommission wichtig, dass die Anwohnenden die Möglichkeit haben, sich bei der (landschafts-)gestalterischen Planung einzubringen.
Am Hungerbach reicht ein 2,2 Meter hoher Damm
Bei den Hochwasserschutzmassnahmen betreffend Hungerbach verhält es sich insofern anders, als hier bei einem Hochwasser das Oberflächenwasser in die Kanalisation abgeleitet werden kann.
Entsprechend sei der beim Hungerbach geplante Damm mit 2,2 Metern einiges niedriger.
Für die drei Hochwasserschutzmassnahmen empfiehlt die Sachkommission dem Einwohnerrat daher die Bewilligung eines Kredits in der Höhe von 3'861’000 Franken.