Belper Biohofladen-Besitzerin: «Ich bleibe lieber noch zu Hause»

Gina Krückl
Gina Krückl

Gürbetal,

Seit dem Lockdown boomen Biohofläden. Davon profitiert auch Nicole Mühlestein. Die Belper Landwirtin erzählt, wie sie die vergangenen zwei Monate erlebt hat.

Nicole Mühlestein
Seit zwei Jahren betreibt Nicole Mühlestein gemeinsam mit ihrem Partner Marco Messerli den Biohofladen in Belp. - zVg

Nau.ch: Wie haben Sie die Corona-Situation bisher erlebt?

Nicole Mühlestein: Die Arbeit auf dem Hof hat sich nicht wirklich verändert. Die Milchwirtschaft, die Eierprodukion und der Ackerbau liefen wie jedes Jahr. Im Hofladen gab es aber viel mehr zu tun.

Nau.ch: Hatten Sie eine solche Steigerung erwartet?

Nicole Mühlestein: Wir dachten schon, dass es vermutlich etwas mehr werden wird. Eine Steigerung in diesem Ausmass hatten wir aber definitiv nicht erwartet. Wir waren schon vorher mit dem Umsatz zufrieden, seit dem Lockdown war aber teilweise vier Mal so viel los. Darum haben wir Mitte April auch jemanden im Hofladen angestellt.

Biohofladen
Marlis Kaiser arbeitet im Biohofladen. - zVg

Nau.ch: Spüren Sie Veränderungen seit den Lockerungen?

Nicole Mühlestein: Der Umsatz ist etwas zurückgegangen, liegt aber immer noch weit über unserer Norm. Ansonsten sehe ich noch nicht sehr viel Effekt.

Die meisten Leute wirken immer noch sehr zurückhaltend und vorsichtig. Darum glaube ich auch nicht, dass die Möglichkeit, in ein Restaurant oder Café zu gehen, aktuell stark genutzt wird. Mit Abstand, Masken und Handschuhen ist es einfach nicht heimelig. Da bleibe ich lieber zu Hause.

Biohofladen
Der Biohofladen liegt gleich neben dem Hof von Nicole Mühlestein am Rand von Belp. - zVg

Nau.ch: Glauben Sie, dass die Corona-Geschichte die Gesellschaft verändern wird?

Nicole Mühlestein: Sehr unwahrscheinlich. Ich glaube, die meisten werden sehr schnell wieder in die alte Konsumgesellschaft zurückfallen. Aber natürlich wäre es schön, wenn ich zumindest einen Teil meiner neuen Kunden behalten kann.

Zur Person

Nicole Mühlestein betreibt mit der Unterstützung ihrer Eltern in Belp einen landwirtschaftlichen Betrieb. Seit zwei Jahren betreibt sie nun zusätzlich gemeinsam mit ihrem Partner den Belper Biohofladen.

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