Hanspeter Rohrer: «Spüren Konkurrenz durch Billig-Weihnachtsbäume»
Belper Bauer und Tannenbaumverkäufer Hanspeter Rohrer hat selbst noch keinen Weihnachtsbaum. Er sucht sich nach Verkaufsschluss einen der Übriggebliebenen aus.
Nau.ch: Sind Sie mit dem bisherigen Weihnachtsbaumverkäufen in diesem Jahr zufrieden?
Hanspeter Rohrer: Bisher lief es sehr gut. Wir hatten Glück, dass an unserem Weihnachtsbaummarkt am vergangenen Samstag schönes Wetter war. Aber natürlich spüren wir die wachsende Konkurrenz durch Billiganbieter von Importbäumen.
Nau.ch: Wie lange betreiben Sie den Tannenbaumverkauf in der Weihnachtszeit schon?
Hanspeter Rohrer: Schon mein Grossvater verkaufte in den 60er-Jahren Weihnachtsbäume. Damals lief das ganze aber noch im kleinen Stil. Seit gut 15 Jahren arbeiten wir nun mit dem Kirchberger Luder-Hof zusammen.
Von ihnen beziehen wir jährlich bis zu 600 Rotfichten, Blaufichten und Nordmannstannen, die der Luder-Hof in Kulturen anbaut.
Nau.ch: Zusätzlich verkaufen Sie noch Nobilis-Tannen.
Hanspeter Rohrer: Genau, dieser dänische Import-Baum macht aber nur rund 2 Prozent unseres Verkaufs aus. Obwohl der Schweizer Fokus noch immer stark auf heimischen Bäumen liegt, besteht eine kleine Nachfrage nach dieser Edeltanne.
Nau.ch: Was ist an dem Nobilis denn so speziell?
Hanspeter Rohrer: Seine Nadel wachsen ringsum gleichmässig buschig und haben eine sehr schöne dunkelgrüne-silbrig-schimmernde Farbe. Und dank des schönen Etagenwuchs kann man einfacher Kerzen befestigen.
Nau.ch: Was für ein Weihnachtsbaum steht bei Ihnen in der Stube?
Hanspeter Rohrer: Aktuell noch gar keiner. Wir suchen uns nach dem Verkauf den schönsten der noch Übriggebliebenen aus, meistens eine Nordmannstanne.
Nau.ch: Was passiert mit den restlichen Bäumen, die Sie nicht verkaufen?
Hanspeter Rohrer: Jedes Jahr bleiben zwischen zwei und 30 Bäume unverkauft. Ein grosser Teil davon kriegen unsere Ziegen, den Rest zerkleinern wir und verteilen ihn in unseren Wäldern, wo er zu Grünkompost wird.
Zur Person
Hanspeter Rohrer ist auf dem Bauernhof in Belp aufgewachsen und half schon von klein auf im Familienbetrieb mit. Mit seinen Kindern arbeitet nun die fünfte Generation der Rohrers auf dem Bauernhof.