HBC Rotweiss Belp: «Verlieren muss auch gelernt sein»
Erich Stöckli ist seit zwei Jahren Präsident des Handballclubs Rotweiss Belp. Er erklärt Nau.ch, wie die bisherige Saison verlief und wie es weitergeht.
Erich Stöckli zog vor etwa 20 Jahren nach Belp. Er habe schon früher Handball gespielt, machte zu dieser Zeit jedoch eine 12-jährige Pause. «Jetzt bin ich 56 Jahre alt und spiele bei den Herren gegen 20-Jährige», erklärt der Vereinspräsident des HBC Rotweiss Belp.
Er habe sich bei seinem Umzug nach Belp beim damaligen Präsidenten gemeldet. «Ich rief ihn an und fragte, ob ich mal ins Training kommen kann.» Nun ist der Treuhändler schon fast 20 Jahre beim Belper HBC. «Man bekommt mich fast nicht mehr weg vom Handball.»
Die Herren in der 4. Liga starteten im September gleich mit zwei Siegen in die Saison. Es folgten ein paar Niederlagen, aber der HBC konnte sich wieder fangen. Stöckli ist durchaus zufrieden. «Wir sind auf dem guten dritten Platz.»
Es habe keinen richtigen Tiefpunkt gegeben. Doch: «Im Spiel gegen Wabern bekamen wir kurz vor Schluss ein Tor. Wir rechneten damit, dass die Sirene gleich ertönt und das Spiel zu Ende ist. Dann gab es doch noch ein Unentschieden!»
Playoffs trotz Platz drei unrealistisch
Die zwei Erstplatzierten würden in die Playoffs kommen. «Und wir haben genau noch zwei Matches gegen diese.» Jedoch sei die Mannschaft momentan vom Verletzungspech geplagt. «Ich denke nicht, dass wir die beiden letzten Spiele gewinnen können.»
Stöckli: «Und auch wenn wir es schaffen, ist es fragwürdig, ob wir überhaupt genug Spieler für die Playoffs haben. Denn die zehren schon an den Kräften. Wir versuchen unser Bestes.»
Das Team hat eine ziemlich grosse Altersdifferenz. «Die zwei jüngsten Spieler sind 16 Jahre alt.» Stöckli ist mit fast 10 Jahren Abstand der Älteste. Mit wenigen Auswechlungsmöglichkeiten seien die Playoffs unrealistisch.
Das Ziel sei deswegen heruntergeschraubt worden. «Wir wollen in der Tabelle nicht weiter runterfallen.» Bei den Damen in der 3. Liga sei es etwa dasselbe Bestreben. «Sie sind im guten Mittelfeld platziert. Aber auch sie haben mehrere Spielerinnen, die in den letzten Spielen verletzungsbedingt aussetzen müssen.»
Spielpraxis und Spass im Vordergrund
Bei den U17-Junioren gehe es hauptsächlich darum, Erfahrungen zu sammeln. «Es wäre natürlich schön, wenn sie lange im Verein bleiben und in die Mannschaft der Herren kommen. Viele hören in diesem Alter auf zu spielen.» Gründe seien vor allem die Lehre und der damit verbundene neue Lebensabschnitt für die Jugendlichen.
Es seien seit Jahren die ersten U17-Junioren. «Die müssen sich zuerst noch etwas finden. Es wäre schön, wenn sie zu einer richtigen Mannschaft zusammenwachsen. Denn auch verlieren muss gelernt sein.»
Auch bei den Teams der U15- und U13-Mixed seien der Spass und die Spielpraxis im Vordergrund. «Sie spielen anstatt einer Meisterschaft an Turnieren mit. Bei beiden Teams läuft es ziemlich gut. Es ist immer wichtig, genügend Nachwuchs zu haben.»
Nächste Events und Heimspiele
Nach der Saison gebe es eigentlich immer ein Fondue-Essen. «Alle, die interessiert sind, dürfen kommen.» Doch Datum und Ort seien noch nicht bekannt. «Wir planen mehr öffentliche Anlässe, um die Randsportart Handball bekannter zu machen.»
Doch zuerst noch die letzten Spiele:
Die U17-Junioren spielen am 29. Februar zuhause gegen den HBC Neuchâtel in der Neumatthalle. Das Spiel beginnt um 15.15 Uhr. Gleich danach empfangen die Damen in der 3. Liga Uni Bern-Handball um 17 Uhr.
Am 8. März spielt das Team der U15 gegen den HBC Münsingen. Dieses Spiel findet um 15 Uhr in der Neumatthalla in Belp statt.