Ende Juni lädt die Universität Bern anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Mondlandung zu einem vielfältigen Wissenschaftsfest.
Hellfest
Festival (Symbolbild) - Unsplash

Eine Multimediashow auf dem Bundesplatz zeigt Meilensteine der Berner Weltraumforschung, hochkarätige Vertreterinnen und Vertreter der grossen Weltraumorganisationen diskutieren über die Zukunft der Weltraumforschung, auf der Grossen Schanze wird in den Nachthimmel geschaut – und es werden Raketen gebaut.

Als am 21. Juli 1969 Buzz Aldrin als zweiter Mann aus der Mondlandefähre stieg, entrollte er als erstes das Berner Sonnenwindsegel und steckte es noch vor der amerikanischen Flagge in den Boden des Mondes. Dieses Solarwind Composition Experiment (SWC), geplant und ausgewertet von Prof. Johannes Geiss am Physikalischen Institut der Universität Bern, war ein erster grosser Höhepunkt in der Geschichte der Berner Weltraumforschung. Heute suchen die Berner Forscherinnen und Forscher unter anderem nach Spuren von Leben in den Tiefen des Alls, schicken Hochpräzisionskameras zum Mars und beobachten Weltraumschrott. Grund genug, dass Bern diesen Sommer ganz im Zeichen der Weltraumforschung und der ersten Mondlandung steht.

Hochkarätiges Symposium zum Auftakt

Die Jubiläumsfeierlichkeiten beginnen am Freitag, 28. Juni 2019, mit dem Symposium «Perspektiven der Weltraumforschung», das von 10 Uhr bis 16.30 Uhr im Hauptgebäude der Universität Bern stattfindet. Vertreterinnen und Vertreter grosser Organisationen und Institutionen diskutieren über die Zukunft der Weltraumforschung, geplante Missionen, deren wissenschaftliche Ziele und Herausforderungen. Zu den Referentinnen und Referenten gehören: Günther Hasinger (Wissenschaftsdirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA), Thomas Zurbuchen (Wissenschaftsdirektor der Amerikanischen Weltraumbehörde NASA und Alumnus der Universität Bern), Ewine van Dishoeck (Präsidentin der International Astronomical Union IAU), Pascale Ehrenfreund (Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR), Xavier Barcons (Generaldirektor European Southern Observatory ESO), Eckhard Elsen (Forschungsdirektor am CERN) und Nobelpreisträger Brian Schmidt.

Vielfältiges Programm auf dem Bundesplatz

Während den Feierlichkeiten steht auch auf dem Berner Bundesplatz die Mondlandung und die Berner Weltraumforschung im Zentrum. Eine Multimediashow entführt die Besucherinnen und Besucher in die Tiefen des Weltalls. Die Reise führt vorbei am Mond und am Berner Sonnenwindsegel, am Mars und an weiteren Planeten und zeigt Meilensteine der Berner Weltraumforschung. Thematisiert werden auch die grossen Fragen: Woher kommen wir? Wo liegt der Ursprung des Lebens? Eingeweiht wird der Raketenkubus am Freitag, 28. Juni, ab 17.30 Uhr mit Ansprachen u.a. von Stadtpräsident Alec von Graffenried und Grossratspräsident Hannes Zaugg. Ab 19 Uhr finden Konzerte von Marius Bear und Yokko statt. Die Multimediashow kann bis am Donnerstag, 4. Juli 2019, jeden Tag von 10 bis 20 Uhr kostenlos besichtigt werden. Am Sonntag, 30. Juni 2019, verwandelt sich der Bundesplatz von 10 bis 19 Uhr in ein Space Village mit Kurzvorträgen zu Weltraumfragen, wissenschaftlichen Experimenten und Spielen für Gross und Klein. Forschende der Universität Bern werden den ganzen Tag Fragen von Interessierten beantworten und Einblick in ihre Arbeit bieten. Am Nachmittag findet zudem ein Konzert der Berner Band Traktorkestar statt.

Raketen bauen und Sterne gucken auf der Grossen Schanze

Pilotinnen und Piloten bauen am Samstag, 29. Juni, von 14 bis 18 Uhr auf der Grossen Schanze ihre eigene Rakete aus PET-Flaschen und treten in einem Wettbewerb gegeneinander an. Wer fliegt am höchsten? Wer baut die schönste Rakete? Anschliessend an den Raketenbauwettbewerb wird die Wiese auf der Grossen Schanze ab 19 Uhr zum grossen Observatorium mit Dutzenden von Teleskopen. Profis der Sternwarten im Kanton Bern und der astronomischen Gesellschaften erläutern den Sternenhimmel und schiessen mit dem Publikum Astrofotografien. Vorträge von jungen Forschenden der Universität Bern, Planetariumshows sowie astronomische Exponate bringen zusätzlich Farbe in den Abend. Einen Höhepunkt liefern die Chefexperimentatoren des Physikalischen Instituts mit einer Experimentiershow für Gross und Klein. Bei schlechtem Wetter werden die beiden Veranstaltungen angepasst.

Die Weltraumnation Schweiz im Fokus

Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten wird die Veranstaltung «Die Schweiz im All» am Samstag, 29. Juni, im Kursaal Bern von 16 Uhr bis 18 Uhr sein. Geboten werden Einblicke in die Welt von Forschungsinstitutionen und Unternehmen, die Weltraumgeschichte geschrieben haben und weiterhin schreiben. Wo liegen die Ursprünge der Berner Weltraumforschung, und was ist das Geheimnis ihres Erfolgs? Welche Meilensteine haben seit dem Sonnenwindexperiment in den vergangenen 50 Jahren für Furore gesorgt und welche Bedeutung hat der Weltraum für den Wirtschaftsstandort Schweiz? KeynoteSpeakers sind Thomas Zurbuchen, Wissenschaftsdirektor der NASA, und Johann-Dietrich Wörner, Generaldirektor der ESA. Zudem erzählen junge Forschende, warum sie sich für die Universität Bern entschieden und welchen Forschungsprojekten sie sich verschrieben haben. Ebenfalls eine Ansprache halten wird Bundesrat Guy Parmelin, Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung.

Im Anschluss wird er für kurze Interviews zur Verfügung stehen. Moderiert wird die Veranstaltung von Katja Stauber.

«Wir können zu Recht stolz sein»

«Dass Vertreterinnen und Vertreter der führenden Weltraumorganisationen nach Bern kommen, um mit uns zu feiern, zeugt von der hervorragenden Vernetzung und den beachtenswerten Leistungen, die die Universität Bern seit über 50 Jahren im Bereich der Weltraumforschung vollbringt», sagt Rektor Christian Leumann. Und er hofft, dass sich die Bevölkerung von der Weltraumforschung faszinieren lässt: «Wir können zu Recht stolz sein. Die Universität Bern ist seit Jahrzehnten an internationalen Weltraummissionen beteiligt, wie aktuell mit der Kamera CaSSIS, die spektakuläre Bilder vom Mars liefert, oder mit dem Weltraumteleskop CHEOPS, das sich ab Herbst 2019 auf die Suche nach potenziell lebensfreundlichen Exoplaneten begibt.» Leumann freut sich zudem, dass sich auch viele Berner Kulturinstitutionen ganz unterschiedlich mit der Mondlandung und Weltraumforschung auseinandersetzen. «Wir hoffen, dass wir mit diesem Rahmenprogramm viele Bernerinnen und Berner begeistern können.»

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