Coronavirus: Auswirkungen auf Arbeitsmarkt und Bevölkerung

Stadt Bern
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Die Coronavirus-Pandemie hat grosse Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in der Stadt Bern.

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Schweiz Bern Ortschild. - Keystone

Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf den Arbeitsmarkt in der Stadt Bern sind gross. Normalerweise sinkt die Arbeitslosenquote im April saisonal bedingt im Vergleich zum Vormonat.

Im Jahr 2020 stieg sie allerdings von 2,9% auf 3,3%. Diese Entwicklung entspricht genau jener in der ganzen Schweiz und liegt über den Werten des Kantons Bern, wo die Quote von 2,2% auf 2,5% anstieg.

In der Stadt Bern waren Ende April 2634 Personen arbeitslos, 345 mehr als im März. Gegenüber April 2019 beträgt die Zunahme der Zahl der Arbeitslosen sogar 652 Personen.

Vom 1. März bis am 8. Mai 2020 wurden für rund 43'000 Beschäftigte Gesuche um Kurzarbeit gestellt, was ca. 23% der Beschäftigten (Stand 2017) entspricht. Im Kanton Bern wurden Gesuche für rund 187'000 und in der Schweiz für rund 1,9 Mio. Beschäftigte eingereicht, was rund 29% bzw. 37% der Beschäftigten (Stand 2017) entspricht. In der Stadt dürften anteilmässig weniger Beschäftigte von Kurzarbeit betroffen sein, weil mehrere sehr grosse Arbeitgeber (bspw. die öffentliche Verwaltung, grosse Teile des Gesundheitswesens) keine Kurzarbeit beantragten.

Die Werte für die Stadt Bern liegen über jenen für den Kanton und die Schweiz

Vor den Lockerungen des Lockdowns am 11. Mai waren in der Stadt Bern rund 10% der Beschäftigten und rund 20% der Betriebe von temporären Betriebsschliessungen aufgrund der COIVD-19-Verordnung 2 des Bunderates betroffen. Diese Zahlen sind am 11. Mai stark zurückgegangen, weil Restaurants und Läden wieder öffnen durften.

Momentan sind in der Stadt Bern noch 4369 Beschäftigte in 678 Betrieben betroffen. Das entspricht rund 2% der Beschäftigten und 5% der Betriebe.

Von den aufgrund des Lockdowns geschlossenen Betrieben konnten somit 75% wieder öffnen und 80% der Beschäftigten wieder arbeiten. Schweizweit und im Kanton Bern müssen noch 3% der Betriebe, welche 2% der Beschäftigten angestellt haben, geschlossen bleiben.

Die Werte für die Stadt Bern liegen über jenen für den Kanton und die Schweiz, weil der in den Städten stark vertretene Unterhaltungs- und Freizeitbereich (inkl. Kulturbranche) nach wie vor betroffen ist. Es ist zu berücksichtigen, dass hier ganze Branchen betrachtet werden und man nicht weiss, ob alle Betriebe effektiv geöffnet sind.

Keine Zunahme der Sterblichkeit im ersten Quartal 2020

Im Vergleich mit dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 haben die Todesfälle in der Stadt Bern im 1. Quartal 2020 nicht zugenommen. Zwischen Januar und April 2020 sind 420 Personen verstorben. Das sind rund 45 Todesfälle weniger als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.

Im Januar 2020 wurde ein Wert von 88 Todesfällen verzeichnet. Das ist mit 41 Todesfällen weniger die grösste Abweichung zum Durchschnitt. In den Monaten Februar (113), März (118) und April (101) zeigen sich ähnliche Werte wie durchschnittlich in der Vergleichsperiode.

Die Verteilung der Todesfälle auf Altersgruppen zeigt seit fünf Jahren ein stabiles Bild. So werden die meisten Todesfälle in der Altersgruppe der 80-Jährigen und Älteren verzeichnet, während die wenigsten Todesfälle bei der Altersgruppe der 0- bis 19-Jährige erfasst werden. Auch hier zeigen sich im ersten Quartal des Jahres 2020 keine auffälligen Unterschiede im Vergleich mit den Vorjahren.

Starker Rückgang der Wanderungsbewegung mit dem Ausland

Verglichen mit dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 ist das Niveau der Umzüge in der Stadt Bern im März (-0,6%) und April (+1,1%) 2020 nahezu unverändert geblieben. Betrachtet man jedoch die Richtung der Wanderungsbewegungen, so sind grosse Veränderungen im Vergleich zu den Jahren 2015 bis 2019 festzustellen.

In den letzten 5 Jahren sind im Durchschnitt im Monat März jeweils 285 und im Monat April jeweils 264 Personen aus dem Ausland in die Schweiz gezogen. Im Jahr 2020 ist dieser Wert im März 2020 gegenüber der Vergleichsperiode zwar noch auf 301 (+5,8%) gestiegen, im April jedoch auf 117 (-55,7%) eingebrochen. Demgegenüber ist die Zahl der Zuziehenden aus einer Schweizer Gemeinde im März um 14,8% gesunken, im April jedoch um 1,1% gestiegen.

Ein ähnliches Bild bei den Wegziehenden aus der Stadt Bern ins Ausland. Im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 sind im Monat März 247 und Monat April 205 Personen aus Bern ausgewandert. Im Jahr 2020 ist dieser Wert im März um 75 Personen (-30,4%) und im April gar um 92 Personen (-44,9%) stark zurückgegangen.

Die Zahl der Wegziehenden in eine Schweizer Gemeinde ist in beiden Monaten gestiegen, im März um 13,4% und im April um 10,8%. Auch die Zahl an innerstädtischen Umzügen ist in den «Corona-Monaten» März und April 2020 um 5,7% resp. 20,4% gestiegen.

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