Die Stadt Bern startet ein Pilotprojekt für Überbrückungshilfen

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Wie die Stadt Bern mitteilt, startet sie ein Pilotprojekt für Überbrückungshilfen. Es beinhaltet niederschwellige Hilfen für armutsbetroffene Menschen.

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Die Stadt Bern. (Archivbild) - keystone

Die niederschwelligen Hilfen sollen Personen ein menschenwürdiges Dasein sichern, die aus Angst vor negativen Konsequenzen den Kontakt mit Behörden vermeiden.

Dadurch drohen sie durch die Maschen des sozialen Netzes zu fallen und nehmen eine existenzbedrohende Notlage in Kauf.

Die Überbrückungshilfe dient der Sicherung des Lebensbedarfs für Wohnen, Essen, Kleidung und Gesundheit.

Sie umfasst zudem eine bedarfsorientierte Kurzberatung.

Ziel der Überbrückungshilfe

Dabei wird mit den Antragstellenden eine Standortbestimmung gemacht und bei Bedarf weiterführende Unterstützung vermittelt.

Ziel der Überbrückungshilfe ist der Schutz vor unmittelbarer Not und die Stabilisierung oder Verbesserung der finanziellen Situation von Personen in prekären Lebenslagen.

Insbesondere sind dies armutsbetroffene Ausländer mit gültigem Aufenthaltsstatus B, C, F oder L, Sexarbeiter und Sans-Papiers.

Erfahrungen aus der Corona-Pandemie

Die Überbrückungshilfe soll niederschwellig sein und ohne Angst vor Behördenkontakten genutzt werden können.

Die Stadt soll deshalb nicht als Hauptakteurin in Erscheinung treten, sondern mit Hilfsorganisationen ausserhalb der Verwaltung zusammenarbeiten.

Mit der Fachstelle Sozialarbeit der römisch-katholischen Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung (FASA) hat die Stadt schon im Rahmen der Corona-Nothilfen erfolgreich zusammengearbeitet.

Sie verfügt über bekannte Kontaktstellen und einen breiten Zugang zu den Zielgruppen.

Zusammenarbeit mit anderen sozialen Organisationen

Die FASA wird aber auch mit anderen sozialen Organisationen zusammenarbeiten.

Auf diese Weise sollen auch Personen erreicht werden, die vor allem mit spezialisierten Beratungsstellen in Kontakt treten, wie Sans-Papiers oder Sexarbeiter.

Diese Organisationen können über ein elektronisches Datenverarbeitungssystem ebenfalls Anfragen auf Leistungen an die FASA einreichen.

Wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojekts

Das Pilotprojekt wird vom runden Tisch Armut der Stadt Bern begleitet sowie von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) wissenschaftlich überprüft.

Dabei soll geklärt werden, ob die Zielgruppen erreicht werden, welche Anschlusslösungen gefunden werden und aus welchen Gründen die Personen Anträge auf Sozialhilfe vermeiden.

Der Gemeinderat hat den Leistungsvertrag mit der FASA und den Begleitauftrag an die ZHAW genehmigt.

Die für den Pilot benötigten Mittel von insgesamt rund 220'000 Franken sind in der Strategie zur Förderung der beruflichen und sozialen Integration für die Jahre 2022 bis 2025 enthalten, die der Stadtrat im Juni 2022 zustimmend zur Kenntnis genommen hat.

Kommentare

User #6362 (nicht angemeldet)

Armut gibt es nicht nur faule Menschen!!

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