Grasland-Forschung trifft sich

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Bern,

Klima und Boden bieten optimale Bedingungen für die Grasproduktion und damit für eine nachhaltige Erzeugung von Milch und Fleisch, während die natürlichen Bedingungen für Ackerbau oft ungünstig sind.

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Symbolbild zu Getreide. - Keystone

Auch die Grasproduktion steht vor neuen Herausforderungen. Trotz Wetterextremen wie Trockenheit soll qualitativ bestes Futter produziert werden, um den Einsatz von Kraftfutter möglichst zu reduzieren. Dazu präsentieren 270 Forschende aus 33 Ländern am Symposium für Futterbau und Futterpflanzenzüchtung EGF-EUCARPIA 2019 ihre Lösungsansätze. Das Symposium, das vom 24.-27. Juni an der ETH Zürich stattfindet, wird unter anderem von Agroscope organisiert und bestätigt die Vorreiterrolle der Schweiz in diesem Forschungsgebiet.

In der Schweiz hat der Anbau von Pflanzengemeinschaften aus Gräsern, Leguminosen und Kräutern, sogenannte Klee-Gras-Mischungen, Tradition. Zahlreiche neue Forschungsarbeiten belegen die grossen Vorteile dieser Mischkulturen gegenüber Reinkulturen und den hohen Erfahrungsschatz in der Schweiz.

Mischungen sichern Ertrag, Stabilität und Bodengesundheit

Der grösste Teil des schweizerischen Graslandes befindet sich auf Flächen, die für den Ackerbau nicht geeignet sind. Hier handelt es sich um sogenannte Naturwiesen. Aber auch im Ackerland sind die Klee-Gras-Mischungen besonders wertvolle Elemente. Ackerland wird in der Schweiz in Fruchtfolgen bewirtschaftet, wo verschiedene Kulturen wie Weizen, Mais, Kartoffeln und Klee-Gras-Mischungen einander abwechseln. Dank der an den Kleewurzeln lebenden Knöllchenbakterien wird Stickstoff aus der Luft fixiert und so für die Pflanzen verfügbar. Dieser natürliche Stickstoffdünger erhöht nicht nur den Ertrag von Gras und Klee als qualitativ bestes Futter, sondern ist auch für die Folgekultur wirksam. Gleichzeitig verringern Klee-Gras-Mischungen den Unkrautdruck und verbessern das Wasserspeichervermögen des Bodens. Krankheiten und Schädlinge können nicht auf die nachfolgende Ackerkultur übertragen werden. Aus all diesen Gründen sind Klee-Gras-Mischungen ökologisch wertvoll.

Die Produktion von Milch- und Käse auf Basis von Gras hat in der Schweiz eine zentrale Bedeutung. Daher sind die Futterpflanzenzüchtung und Mischungsentwicklung sowie die Anbauberatung etablierte Bereiche und das Wissen in der Praxis hervorragend. «Der Anbau von Mischungen sowie die sehr gute Zusammenarbeit von Forschung, Samenhandel und Beratung bis hin zu den Bäuerinnen und Bauern sind in der Schweiz einmalig und haben starken Vorbildcharakter», bestätigt Andreas Lüscher, Forscher von Agroscope und Kongressorganisator.

Mit Pflanzenzüchtung und Futterbau gegen Trockenheit

Im Sommer 2018 wurden die Folgen einer lang anhaltenden Trockenheit spürbar. Wegen des ausbleibenden Regens war der Futterertrag deutlich niedriger, was zu einer Reduktion des Rindviehbestandes führte. Mehrjährige Versuche zeigten aber auch, dass der Ertrag nach Trockenperioden wieder ansteigt, da gestresste Pflanzen stärkere Wurzeln bilden. Auf Trockenheitstoleranz gezüchtete Sorten von Futterpflanzen können Trockenperioden besser überstehen. Agroscope erforscht in enger Zusammenarbeit mit der ETH Zürich Methoden, um die Trockenheitstoleranz von Futterpflanzen weiter zu verbessern und so der Praxis trockenheitsrobuste Sorten zur Verfügung zu stellen.

Die Schweiz übernimmt in diesem Gebiet eine Vorreiterrolle und räumt zudem dem internationalen Wissensaustausch, wie er etwa im Rahmen des EGF-EUCARPIA Symposiums stattfindet, eine wichtige Rolle ein.

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