Pizzaiolo gerügt: Drei von vier Berner Beizen müssen besser putzen
Rund 3000 Restaurants werden jedes Jahr rund um Bern von den Lebensmittelkontrolleuren besucht. Oft hapert es an der Hygiene – und manchmal geht es vor Gericht.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Gericht hat einen Pizzaiolo aus dem Raum Bern zu einer Geldbusse verurteilt.
- Die Grenzwerte für Keime wurden zum Teil deutlich überschritten.
- Die Hygieneinspektoren führen jährlich rund 3000 Kontrollen im Kanton Bern durch.
Ein Pizzaiolo aus dem Raum Bern ist von einem Gericht wegen Hygienemängeln zu einer Geldbusse von 700 Franken verurteilt worden. Ein Lebensmittelinspektor hatte bei mehreren Kontrollen verunreinigte Geräte und Arbeitsflächen bemängelt.
Zudem wurden die Grenzwerte für Keime in mehreren Proben zum Teil stark überschritten.
Da die Mängel nicht abgestellt wurden, erstattete der Kontrolleur schliesslich Anzeige bei der Staatsanwaltschaft. Der Wirt akzeptierte die auferlegte Geldbusse nicht. Somit landete der Fall vor Gericht. Das berichtet die «Berner Zeitung».
140 Strafanzeigen im vergangenen Jahr wegen Hygieneproblemen
Dass sich die Justiz mit mangelnder Hygiene in Restaurants beschäftigen muss, kommt dem Zeitungsbericht nach eher selten vor. Zu rund 3000 Kontrollen rücken die Inspektoren des Laboratoriums im Kanton Bern jedes Jahr aus. Im vergangenen Jahr resultierten daraus 140 Strafanzeigen.
Mängel stellen die Kontrolleure indes weitaus häufiger fest. In drei von vier Gaststätten, Kantinen, Bäckereien und Fleischereien muss nachgesäubert werden.
Ein häufiger Mangel ist laut Christopher Risse vom Wirteverband Gastro Bern eine ungenügende Handhygiene. Bereitet ein Wirt etwa Speisen zu und kassiert zwischendurch noch rasch die Gäste ab, mischen sich unweigerlich Keime ins Essen. Auch kauften viele Köche zu grosse Mengen an Lebensmitteln ein, die dann nicht fristgerecht verarbeitet werden könnten.