Stadt Bern will Flüchtlinge aus Moria aufnehmen
Der Gemeinderat ist bestürzt über die Brände im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos in Griechenland.
Nachdem das Flüchtlingslager Moria durch Brände zerstört worden ist und die Anlage evakuiert werden musste, ist der Gemeinderat überzeugt, dass die Schweiz rasch Unterstützung leisten muss. Er fordert die Bundesbehörden auf, über die bestehenden Verpflichtungen hinaus zusätzliche Flüchtlinge aus Moria in der Schweiz aufzunehmen.
Dabei sichert der Gemeinderat dem Bund Unterstützung zu: Er ist bereit, in einem ersten Schritt umgehend eine Gruppe von zwanzig Menschen aus Moria in der Stadt Bern Zuflucht zu gewähren.
Der Gemeinderat hat die Bundesbehörden schon mehrmals aufgefordert, mehr Verantwortung bei der Bewältigung der humanitären Not in den Flüchtlingslagern zu übernehmen. So beteiligte sich die Stadt Bern Mitte Juni 2020 an der Lancierung der Aktion «Evakuieren Jetzt» und erklärte sich gemeinsam mit sieben weiteren Städten bereit, freiwillig mehr Geflüchtete aufzunehmen.
Der Gemeinderat begründet sein Engagement damit, dass die Bevölkerung und die politisch Verantwortlichen vieler Städte der Überzeugung sind, dass die Schweiz mehr tun könne gegen die humanitäre Krise an den Grenzen Europas. Angesichts des aktuellen Dramas auf der Insel Lesbos ist der Gemeinderat der Ansicht, dass nicht mehr länger zugewartet werden dürfe und eine rasche Direktaufnahme von Flüchtlingen erfolgen müsse.