Aegerten setzt sich für Frühförderung von Kindern ein
Die Gemeinde Aegerten versucht, mit dem Pilotprojekt «Frühe Förderung» Kinder bereits im Kindergartenalter mit Deutsch als Zweitsprache zu fördern.
Die Entwicklungspsychologie und Neurobiologie weisen seit Jahrzehnten auf die grosse Bedeutung der ersten Lebensjahre hin. Fehlen den Kindern in den ersten vier Lebensjahren konstante Bezugspersonen oder eine für die Entwicklung förderliche Umgebung mit vielfältigen Anregungsmöglichkeiten, kann dies in der Entwicklung zu Verzögerungen, Auffälligkeiten und Schwierigkeiten führen.
70 bis 75 Prozent der Kinder in Studen und fast 50 Prozent der Kinder in Aegerten wachsen heute bereits mehrsprachig auf. Oft verfügen sie vor dem Kindergarteneintritt nur über geringe oder gar keine Kenntnisse der Unterrichtssprache. Sie benötigen DAZ-Unterricht (DAZ = Deutsch als Zweitsprache).
Spielgruppenangebote werden subventioniert
Aus den erwähnten Gründen hat sich in Studen/Aegerten eine Arbeitsgruppe «Frühe Förderung» gebildet. Diese hat den Gemeinderäten Studen und Aegerten im vergangenen Herbst einen Konzeptentwurf «Frühe Förderung Studen Aegerten» vorgestellt und den Räten Einblick in die Herausforderungen im Kindergartenalltag gewährt.
Das Konzept sieht vor, dass die Gemeinden die Spielgruppenangebote subventionieren, sodass sich jede Familie die Spielgruppe leisten kann. Die Subventionshöhe ist abhängig von der Prämienverbilligungsstufe bei der Krankenkasse. Auch soll die Spielgruppe die Räumlichkeiten der Gemeinde gratis nutzen dürfen.
Kredit wurde bewilligt
Dieses Konzept wurde in der Folge von beiden Gemeinderäten genehmigt. Für die zu erwartenden Betriebskosten haben für das Jahr 2022 beide Gemeinden einen Kredit von jeweils 10‘000 Franken gesprochen.
In einer Pilotphase hat der Gemeinderat Aegerten nun der Schaffung einer „Fachstelle Frühe Förderung“ zugestimmt. Frau Corinne Weilenmann, wohnhaft in Aegerten, hat sich bereit erklärt, die Fachstelle zu führen.