Die Klimastrategie 2050, Teil Anpassung an den Klimawandel, soll Biel dabei helfen, seine Einwohner vor negativen Folgen des Klimawandels schützen.
Hafen Biel mit Segel- und Motorbooten in Richtung Stadt Biel gesehen.
Hafen Biel mit Segel- und Motorbooten in Richtung Stadt Biel gesehen. - Nau.ch / Ueli Hiltpold
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Wie die Stadt Biel mitteilt, hat der Gemeinderat den zweiten Teil seiner Klimastrategie verabschiedet.

Während der erste Teil sich mit der Reduktion der Treibhausgasemissionen beschäftigte, geht es im zweiten Teil darum, die Bieler vor den negativen Auswirkungen des Klimawandels zu schützen.

Strategie definiert neun Grundsätze fürs Handeln der Stadt Biel

In Städten wird es heiss: Eine Klimaanalyse des Kantons Bern zeigt, dass es in Sommernächten bereits heute im Stadtzentrum über 5 Grad Celsius wärmer ist als in der Umgebung.

Bis 2060 wird sich die Situation aufgrund des fortschreitenden Klimawandels noch weiter verschärfen, gefühlt 40 Grad Celsius werden keine Seltenheit mehr sein. Dazu kommen längere Trockenperioden, aber auch intensivere Starkniederschlagsereignisse.

Um auf diese Herausforderungen vorbereitet zu sein, hat der Gemeinderat der Stadt Biel eine Strategie zur Anpassung an den Klimawandel verabschiedet. Die Strategie definiert neun strategische Grundsätze, nach denen sich die Stadt Biel in ihrem Handeln ausrichten will.

Zusätzlich wurden 20 Schlüsselmassnahmen festgelegt, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen. Basis der Strategie ist eine umfassende Analyse der durch den Klimawandel verursachten Risiken für die Stadt Biel. Um die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen, sind Massnahmen in verschiedenen Handlungsfeldern geplant.

Begrünen: Planerische Grundlagen sollen Massnahmen stützen

Die Stadt plant, vernetzte und qualitativ hochwertige Grünräume zu schaffen, um die Erhitzung des Stadtraums zu mindern und ihre negativen Auswirkungen zu verringern.

Neben der Umsetzung von konkreten Massnahmen sollen auch entsprechende planerische Grundlagen geschaffen werden, wie beispielsweise ein Baumkonzept.

Beschatten: Fokus Alt- und Innenstadt

Durch ausreichend beschattete Bereiche sollen Hitzeinseln in der Stadt verringert und die Aufenthaltsqualität gesteigert werden.

Konkrete Massnahmen umfassen die Schaffung von beschatteten Plätzen in der Altstadt und Innenstadt.

Wasser speichern: Schwammstadtkriterien fürs Abwasser

Die Stadt wird so gestaltet, dass überschüssiges Wasser vor Ort gespeichert werden kann, um die Kanalisation bei Starkregen zu entlasten und Überschwemmungen zu verhindern.

Dies beinhaltet die Entsiegelung von asphaltierten Flächen sowie die Entwicklung einer kommunalen Regenwasserstrategie und die Anpassung des Abwasserreglements nach Schwammstadtkriterien.

Wasser verdunsten: Gezielter Kühleffekt

Gespeichertes Wasser kann zur Kühlung der Umgebung genutzt werden, da es später an derselben Stelle wieder verdunstet.

Ausserdem sollen offene Wasserflächen und der Zugang zu Wasser gefördert werden, um das Stadtklima zu verbessern und das Wohlbefinden bei Hitze zu steigern.

Luftflüsse ermöglichen: Kühlung bei Tag und Nacht

Der Stadtraum wird so gestaltet, dass er über Luftflüsse aus der Umgebung sowohl tagsüber als auch nachts durchlüftet und damit gekühlt wird.

Dies wird insbesondere durch die Integration der Thematik der Klimaanpassung in Arealentwicklungen unterstützt.

Städtische und private Projekte sollen sich zukünftig auf gutes Stadtklima ausrichten

Mit der «Klimastrategie 2050, Teil Anpassung an den Klimawandel» will der Gemeinderat sicherstellen, dass zukünftige Projekte der Stadt sowie von privaten Akteuren stärker auf ein gutes Stadtklima ausgerichtet sind und die Lebensqualität in Biel trotz Klimawandel erhalten bleibt.

Mit der Genehmigung der Klimastrategie 2050, Teil Anpassung an den Klimawandel, bewilligte der Gemeinderat schliesslich einen Nachkredit von 21'000 Franken zum ursprünglichen – für die Erarbeitung der Strategie bewilligten – Kredit von 100'000 Franken, welcher aufgrund von Zusatzaufwänden für eine adäquate und verständliche Kommunikation sowie für damit zusammenhängende Übersetzungsarbeiten notwendig wurde.

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