Raumkonzept Gams vorgestellt
Am 23. September wurde der interessierten Bevölkerung das Raumkonzept der Gemeinde Gams vorgestellt.

Durch die Anpassung des kantonalen Baugesetzes und des neuen kantonalen Richtplans sind die Gemeinden unter Zugzwang. Die Ortsplanungsinstrumente von Gams müssen an die geänderten Grundlagen angepasst werden.
Insbesondere der Grundsatz «Innen- vor Aussenentwicklung» des revidierten Raumplanungsgesetzes bedingt eine Überarbeitung des Richt- und Zonenplans der Gemeinde. Die Planungshoheit in der Ortsplanung liegt weiterhin bei der Gemeinde, mit neuen Vorgaben von Bund und Kanton werden die Spielräume für die Gemeinden jedoch kleiner.
Die Bauzonenreserven von Gams sind zu gross
So sind unter anderem gemäss den Vorgaben des Kantons die Bauzonenreserven von Gams zu gross und müssen verkleinert werden. Da der Richtplan des Kantons in Gams keine Neueinzonungen ermöglicht, verschiebt sich der Fokus der künftigen Entwicklung auf das bestehende Siedlungsgebiet.
Die künftige Entwicklung muss somit nach innen und nicht mehr gegen aussen erfolgen. Im Verlauf des letzten halben Jahres haben sich der Gemeinderat und die Baukommission von Gams intensiv mit der zukünftigen Entwicklung der Gemeinde auseinandergesetzt.
Das Resultat ist das Raumkonzept der Gemeinde Gams. In diesem wird die räumliche Entwicklung der nächsten 15 bis 25 Jahre aufgezeigt. Das Raumkonzept befasst sich dabei mit den übergeordneten Strukturen und dient als Zielbild für die strategische Entwicklung der Gemeinde.
Die darin festgehaltenen Aspekte werden erst mit der folgenden Ausarbeitung des kommunalen Richtplans in konkrete Instrumente einfliessen. In dieser ersten Phase der Ortsplanungsrevision wurde das gesamte Baugebiet nach Innenentwicklungspotenzialen untersucht und die ortsspezifischen Qualitäten festgehalten.
Die Innenentwicklung muss dabei auf die bestehenden Strukturen und Qualitäten Rücksicht nehmen. Eine Verdichtung macht nicht in allen Quartieren Sinn, wenn die Identitäten der Gemeinde nicht gesichert werden.
Vorstellung des Konzepts
Das Raumkonzept wurde am 23. September in der Aula «Höfli» öffentlich vorgestellt und diskutiert. Gemeindepräsident Fredy Schöb und Armin Meier von Strittmatter Partner AG informierten über den aktuellen Stand der Arbeiten.
Das Raumkonzept zeigt die räumlichen Strukturen und die dazugehörigen Strategien in einem Zielbild. Eine Innenentwicklung wird in den besonders gut erschlossenen Quartieren nahe des Dorfzentrums angestrebt.
Die Gestaltung der Strassen soll künftig besser auf die jeweiligen Ansprüche der Nutzer abgestimmt werden. Insbesondere ist die Verbesserung der Situation für den Fuss- und Veloverkehr eine wichtige Komponente der Innenentwicklungsstrategie. Die langfristige Siedlungsausdehnung zeigt, dass sich die Gemeinde künftig nicht mehr weiter stark in die umgebenden Landschaftsräume ausdehnen soll.
Die Hochstammkulturen an den Siedlungsrändern können zur Stärkung des Übergangs von Siedlung und Kulturlandschaft einen Beitrag leisten. Flächen, welche für eine Bebauung wenig geeignet sind, wurden verortet.
Diese sind häufig durch Schutzgebiete oder eine eingeschränkte Bebaubarkeit tangiert und kommen daher für eine potenzielle Auszonung in Frage. Prägende Strukturen und Freiräume, wie beispielsweise am Michaelsberg, sollen erhalten und gestärkt werden.
Die Unterteilung zwischen verschiedenen Quartieren soll dank siedlungsgliedernder Freiräume weiterhin ablesbar sein.
Umfrage zum Raumkonzept
Was sind Ihre Ansprüche an den künftigen Wohn- und Lebensraum in der Gemeinde Gams? Wie soll sich Ihr Quartier entwickeln? Um diese Fragen zu beantworten und Ihre Meinung zum Raumkonzept in die weitere Erarbeitung der Instrumente der Ortsplanung mit einzubeziehen, wird eine Umfrage durchgeführt.
Zum Ausfüllen der Umfrage sind alle Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Gams eingeladen. Den Link zur Umfrage finden Sie online auf unserer Homepage www.gams.ch oder direkt unter www.findmind.ch/c/raumkonzept.
Selbstverständlich können die Umfrageunterlagen auch direkt bei der Gemeinde Gams bezogen bzw. angefordert werden.
Nächste Schritte
Das Raumkonzept und die Ergebnisse der Umfrage werden die Grundlage für das weitere Vorgehen bilden. Bis Anfang 2020 wird daraus der kommunale Richtplan entwickelt.
Gemeinsam mit betroffenen Grundeigentümern werden bis dahin auch die potenziellen Flächen für eine Reduktion der Bauzonen weiter konkretisiert. Aus der angepassten Richtplanung gehen dann der Revisionskatalog für den neuen Zonenplan und das neue Baureglement hervor.
Mit der Erarbeitung des Richtplans wird auch im nächsten Jahr die Möglichkeit zur Mitgestaltung der Zukunft der Gemeinde bestehen.