Weidetiere: Die unsichtbaren Helden unseres Ökosystems

Alpahirt AG
Alpahirt AG

Chur,

Besser, als ihr falscher Ruf: Kühe sind Klimahelden. Sie agieren als Landschaftsgärtnerinnen und sorgen bei richtiger Haltung dafür, dass CO₂ gebunden wird.

Kuh Grauvieh Alpahirt
Grauvieh am Wiederkäuen. - naturpracht.ch

Stell dir eine Welt ohne Weidetiere vor: Monotone Buschlandschaften, mehr Erdrutsche, ausgedehntere Steppen und Wüsten und eine Artenvielfalt, die nur noch in Biologiebüchern existiert. Das mag übertrieben klingen, doch genau das passiert, wenn wir die Rolle von Kühen, Schafen und Ziegen im Ökosystem unterschätzen.

Weidetiere sind weit mehr als nur Fleischlieferanten – sie sind die Landschaftsgärtner der Natur.

Kühe Alpahirt
Kühe auf der Sommerweide - Sylvia Heldstab

Durch ihr Grasen halten sie die Vegetation im Gleichgewicht, verhindern die Verbuschung und schaffen Platz für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Ihre Hufe öffnen den Boden, lassen Licht an die jungen Keimlinge und fördern so das Wachstum neuer Pflanzen.

Damit sichern sie das Überleben von unzähligen Insekten- und Vogelarten, die auf offene Flächen und auch die Hinterlassenschaften der Tiere angewiesen sind.

Weidetiere und Klimaschutz

In vielen Debatten über Klimaschutz wird die Kuh als Sündenbock dargestellt. Doch anstatt pauschal die «Methanproduzenten» zu verteufeln, sollten wir genauer hinsehen.

Denn Weidetiere können – richtig gehalten – ganz im Gegenteil wahre Klimahelden sein. Ja, du hast richtig gelesen: Kühe sind keine Klimakiller, sondern ein Teil der Lösung!

Während die industrielle Fleischproduktion massiv CO₂ in die Atmosphäre pustet, sieht es bei Weidetieren, die auf natürlichen Weiden leben, ganz anders aus. Sie unterstützen den natürlichen CO₂-Kreislauf, indem sie Gras fressen (das ausserdem wir Menschen nicht verwerten können).

Und genau dieses Gras wächst nach, seine Wurzeln binden dabei CO₂ und sorgen so dafür, dass der Kohlenstoff dort bleibt, wo er sicher ist – im Boden und nicht in der Atmosphäre.

Das Problem ist nicht die Kuh, sondern die Art, wie wir sie halten: It’s not the cow … it’s the how!

Bei Alpahirt setzen wir auf eine Haltung, die diese natürlichen Prozesse respektiert und fördert. Unsere Kühe leben grösstenteils draussen, wo sie Gras fressen und so die Natur pflegen, anstatt sie zu zerstören.

Wer also wirklich etwas für das Klima tun will, sollte nicht weniger, sondern besseres Fleisch essen – aus nachhaltiger Weidehaltung.

Was passiert, wenn Weidetiere von unseren Wiesen verschwinden?

Die Antwort ist einfach: ein Desaster für die Natur.

Ohne Weidetiere gerät die Natur aus dem Gleichgewicht. Das Grasland degeneriert und verliert seine Fähigkeit, Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren zu bieten.

Die Erosion nimmt zu – Ein Teufelskreis beginnt: Ohne Weidetiere stirbt das Gras, ohne Gras stirbt der Boden – und ohne Boden sieht es schwarz aus.

Kühe Alpahirt
Kühe vor einer Blumenwiese - Sylvia Heldstab

Die Konsequenzen des Verlusts von Weidetieren sind weitreichender, als man auf den ersten Blick denkt. Es geht am Ende um den Verlust eines ganzen Ökosystems. Wenn wir unsere Weidetiere verlieren, verlieren wir viel mehr als nur Fleisch!

Es ist an der Zeit, das Image der Weidetiere zu überdenken. Sie sind ganz sicher keine Belastung für das Klima, sondern vielmehr unverzichtbare Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel und den Verlust der Biodiversität.

Statt den Konsum von Fleisch grundsätzlich zu verteufeln, sollten wir auf die Herkunft und die Haltung der Tiere achten. Nachhaltige Weidehaltung, wie sie bei Alpahirt praktiziert wird, zeigt, dass es auch anders geht – mit Respekt vor der Natur und einem Verständnis für die Rolle, die Weidetiere in unserem Ökosystem spielen.

***

Die Alpahirt AG ist Nau.ch Lokalpartnerin. Mit Ihrem Engagement ermöglicht die Alpahirt AG lokale Inhalte auf Nau.ch.

Kommentare

User #2139 (nicht angemeldet)

Die Beweidung ist in der Schweiz ganz klar ein wichtiger Faktor für die Kulturlandschaft und die Offenhaltung von Grünland. Eine nachhaltige Landschaftsgärtnerin ist sie jedoch nur bei passender Beweidung - dass die Schweiz einen der höchsten Stickstoffeinträge pro Fläche hat und dies auch massgeblich mit einer kraftfutterbasierten Nutzierhaltung zu tun hat, wird aber natürlich gerne unterschlagen. Monotone Fettweiden/-wiesen, jährlich stark gedüngt und 4-5x geschnitten/intensiv beweidet, sind definitiv kein artenreicher Lebensraum.

User #1776 (nicht angemeldet)

Endlich mal eine vernünftige Sache! Danke für die Klärung.

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